Die kleine Azima | Eine Geschichte von Hoffnung und Hingabe
Seit über zwei Jahren tobt im Sudan ein blutiger Krieg, der über 13 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen hat. Mittlerweile hat er die Nuba-Berge erreicht. Im Land droht nun eine der schwersten Hungerkatastrophen weltweit.
In unserem Krankenhaus in den Nuba-Bergen im Sudan retten wir täglich das Leben unterernährter Kinder. Ein bewegendes Beispiel ist Azima, ein kleines Mädchen, das mit schwerer Mangelernährung zu uns gebracht wurde. Ihr geschwächter Körper brauchte intensive medizinische Betreuung, aber dank der schnellen Hilfe unserer Fachkräfte konnte sie sich erholen. Als sie in unsere Klinik gebracht wurde, war ihr kleiner Körper von der Unterernährung gezeichnet. Sie litt an Kwashiorkor, einer besonderen Form der Mangelernährung. Das kleine Mädchen wirkte aufgedunsen trotz völliger Auszehrung. An Armen und Beinen hatte sie starke Ödeme und die Haut am ganzen Körper löste
sich ab. Eine gestörte Immunabwehr führte dazu, dass selbst harmlose Infekte lebensgefährlich wurden.
Einfühlsame Pflege durch unsere Krankenpflegerin
Unsere Pflegerin Suria kümmerte sich mit Hingabe um sie – von der stabilisierenden Erstversorgung über eine gezielte Ernährungsumstellung bis hin zur vollständigen Genesung. Weil ihr kleiner Körper keinen Fiebersaft vertragen konnte, kühlte Suria sie behutsam mit kaltem Wasser, um ihr Fieber zu senken. Eine Infusion mit lebensrettendem Antibiotikum, konnte nur über einen Zugang an ihrem Kopf verabreicht werden. Doch Azimas Körper brauchte mehr als nur Medikamente – er brauchte Nahrung, die ihn wieder aufbaut. Ganz vorsichtig begann Suria, das Mädchen mit spezialisierter vitaminreicher Milch zu füttern, um ihre Verdauung langsam wieder zu aktivieren. Schritt für Schritt wurde die Nahrung umgestellt – auf eine stärkere therapeutische Milch und später auf eine nahrhafte Erdnusspaste, die den Heilungsprozess unterstützte.
Suria hilft der kleinen Azima zurück ins Leben
Mit jedem Tag kämpfte sich Azima ein Stück weiter zurück ins Leben – dank Surias unermüdlicher Fürsorge, medizinischer Hilfe und vor allem der richtigen Ernährung. Ihre kleinen Augen begannen wieder zu leuchten, ihre Kräfte kehrten zurück. Doch der Weg endete nicht mit ihrer Entlassung: Suria klärte ihre Eltern darüber auf, wie wichtig es ist, sich strikt an einen Ernährungsplan zu halten, um den geschwächten Körper des Mädchens nicht zu belasten. Nach wenigen Wochen konnte Azima unser Krankenhaus lächelnd und stabil verlassen. Sie bekam eine zweite Chance, weil unser Krankenhausteam, besonders Suria, schnelle medizinische Hilfe geleistet hat. Die Notwendigkeit dieser Arbeit ist größer denn je. Der anhaltende Krieg und die Hungerkatastrophe in den Nuba-Bergen führen dazu, dass immer mehr Kinder wie Azima in unsere Klinik eingeliefert werden –
geschwächt, ausgezehrt und dringend auf Hilfe angewiesen. Unsere Mitarbeitenden kämpft jeden Tag dafür, diesen Kindern eine zweite Chance zu geben.