Sudan
Unser Handeln dort im Überblick:
- medizinische Versorgung
- Aufbau & Betrieb eines Krankenhauskomplexes
- Weiterbildung einheimischer Mitarbeiter:innen
- Einsatz von Notärzt:innen, Pfleger:innen
- Impfprogramm für Kinder
Unser Ziel
Die medizinische Versorgung der vor Krieg und Gewalt in die Nuba-Berge geflüchteten Menschen.
Arbeit zwischen Krieg und Frieden
Der Sudan ist seit Jahren Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Wie geht man damit um, wenn plötzlich Bomben auf das Krankenhaus abgeworfen werden? Krankenpfleger Johannes Plate berichtet von der Arbeit im Kriegsgebiet.
Aktuelles
Projektberichte
Podcast zur Lage im Sudan: „Skalpell statt Kalaschnikow“
Unser Krankenhaus in den sudanesischen Nuba-Bergen trotzt seit Jahrzehnten Krieg und Isolation – der Podcast „Skalpell statt Kalaschnikow“ (Ö1) erzählt eindrucksvoll vom unermüdlichen Einsatz unseres medizinischen Teams inmitten eines eskalierenden Bürgerkriegs.
Die kleine Azima | Eine Geschichte von Hoffnung und Hingabe
Seit über zwei Jahren tobt im Sudan ein blutiger Krieg, der über 13 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen hat. Mittlerweile hat er die Nuba-Berge erreicht. Im Land droht nun eine der schwersten Hungerkatastrophen weltweit.
Zeit-Online Artikel zur Lage im Sudan: „Sie tauschen die Kalaschnikow gegen das OP-Besteck“
Der ZEIT ONLINE Artikel zur aktuellen Lage im Sudan wirft auch einen Blick auf unsere Arbeit in den Nuba-Bergen. Dort versorgen wir die Menschen, die vor dem grausamen Bürgerkrieg Zuflucht suchen.
Krieg im Sudan | Eine Hungerkatastrophe droht
Seit über einem Jahr tobt im Sudan ein blutiger Krieg, der über 13 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen hat. Im Land droht nun eine der schwersten Hungerkatastrophen weltweit.
„Im Sudan findet eine humanitäre Katastrophe statt“
Bernd Göken, Geschäftsführer von Cap Anamur / Deutsche Not-Ärzte e.V. berichtet im Deutschlandfunk von der aktuellen Lage im Sudan.
Sudan Konflikt | Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist so hoch wie nie zuvor
Der bewaffnete Konflikt im Sudan führt zunehmend zu einer humanitären Katastrophe. Cap Anamur unterstützt mit dem Krankenhaus in den Nuba Bergen weiterhin die medizinische Versorgung der Menschen.
Gesundheitliche Eckdaten
Lebenserwartung
65/61 Jahre
(Frauen/Männer)
Säuglingssterblichkeit
49
pro 1.000 Geburten
Ärzt:innen
0,3
pro 1.000 Einwohner:innen
Cap Anamur Engagement im Sudan
1985 – 1992
1997 – heute
Die Situation im Sudan
Politische Lage
Der Sudan ist seit Jahrzehnten von gewaltsamen Konflikten geprägt. Die Abspaltung des Südsudan 2011 verschärfte die Kämpfe, besonders in der Grenzregion Südkordofan. Nach dem Sturz des Langzeitpräsidenten 2019 durch die Uprising-Bewegung kam es zu einer Übergangsregierung aus Zivilist*innen und Militärs – die jedoch 2021 durch einen erneuten Militärputsch beendet wurde. Seit April 2023 eskaliert ein blutiger Machtkampf zwischen Armee und der paramilitärischen RSF, der in einen offenen Bürgerkrieg mündete. Trotz internationaler Vermittlungsbemühungen verschärft sich der Konflikt weiter, begleitet von massiven Menschenrechtsverletzungen und einer dramatischen humanitären Lage.
Soziale Lage
Unter den Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen leidet vor allem die Zivilbevölkerung, die aus ihren häufig unter Beschuss stehenden Heimatdörfern flieht und in den Höhlen der Nuba-Berge Schutz sucht. Fehlende Nahrungsmittel, geringe Wasserreserven und eine schlechte medizinische Versorgung lassen das Leben in den Bergen jedoch schnell zum Überlebenskampf werden.
Zudem wirkt sich der Klimawandel zunehmend auf das Leben der Menschen aus: Regenzeiten verschieben sich oder bleiben ganz aus, während Dürren und Überschwemmungen zunehmen. Das Wetter ist nicht mehr planbar, was die landwirtschaftliche Produktion massiv erschwert. Missernten sind die Folge – und verschärfen die ohnehin dramatische Hungersnot weiter.
Cap Anamur gewährleistet seit 1997 in den Nuba-Bergen mit einem eigenen Krankenhaus in Lwere die medizinische Maximalversorgung der Region und behandelt jährlich über 200.000 Menschen.
Kampf um Freiheit – Der vergessene Krieg in den Nuba-Bergen. Viele Menschen aus den umliegenden Dörfern sind wegen dem Bombenterror in die Höhlen bei Tongoli geflohen.
Unser Engagement im Sudan
Seit der erneuten Eskalation des Konflikts im Sudan im Jahr 2023 ist auch die Region der Nuba-Berge direkt vom Krieg betroffen. Trotz der angespannten Lage gelingt es uns, unser Krankenhaus als eine der letzten funktionierenden Gesundheitseinrichtungen weiterhin zu betreiben.
Tausende Menschen sind auf der Flucht und erreichen nach teils tagelangen Fußmärschen die Nuba-Berge. Unser Krankenhaus ist für viele die erste und einzige Anlaufstelle. Nicht mehr nur am Rand des Geschehens, sondern im Zentrum einer humanitären Krise leisten wir inzwischen medizinische Maximalversorgung.
Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, erweitern wir den Krankenhauskomplex fortlaufend: Neue Stationen entstehen, die Bettenkapazität wird aufgestockt, und eine Isolationsstation eingerichtet.
Auch 2025 entsenden wir wieder hochqualifizierte Mediziner:innen, um das lokale Team zu stärken und eine stabile Versorgung unter schwierigsten Bedingungen sicherzustellen.
Mit unserem Krankenhaus und dem Health-Center konnten wir unsere Hilfe deutlich ausweiten.
> 200.000 Patient:innen
Insgesamt erreichen wir mit unserer Arbeit im Sudan über 200.000 Patient:innen jährlich.
alle 6 Monate
Die Medikamentenbestände füllen wir alle sechs Monate mit einer umfangreichen Lieferung auf.
> 42.000 geimpfte Kinder
Wir führen ein gebietsweites Impfprogramm durch, mit dem wir jährlich über 42.000 Kinder gegen Polio, Masern, Tuberkulose, Diphterie, Keuchhusten, Hepatitis und Wundstarrkrampf immunisieren.
Wie es weitergeht
Nachdem sich 2020 in den Nuba-Bergen politisch viel getan hat, kam es 2023 erneut zur Eskalation des jahrelangen Konflikts,. Seither herrscht ein brutaler Krieg im Sudan. Die Nuba Berge sind bisher von aktiven Kriegshandlungen nicht betroffen. Daher sind wir in der Lage unser Krankenhaus, als eines der letzten funktionierenden Gesundheitseinrichtungen, weiter zu betreiben.
Als fester Bestandteil der lokalen Community werden wir der örtlichen Bevölkerung auch weiterhin mit unserem Angebot einer medizinischen Basisversorgung beistehen. Ob wir unseren Aktionsradius um neue Gebiete ausweiten können, wird von der jeweiligen Gefahrenlage abhängen.
Fest steht, dass wir 2024 wieder hochqualifizierte Mediziner:innen ins Projekt entsenden, um die lokalen Mitarbeiter:innen weiterzubilden. Zusätzlich werden wir weitere bauliche Maßnahmen am Krankenhauskomplex vornehmen.