Sudan
Unser Handeln dort im Überblick:
- medizinische Versorgung
- Aufbau & Betrieb eines Krankenhauskomplexes
- Weiterbildung einheimischer Mitarbeiter:innen
- Einsatz von Notärzt:innen, Pfleger:innen
- Impfprogramm für Kinder
Unser Ziel
Die medizinische Versorgung der vor Krieg und Gewalt in die Nuba-Berge geflüchteten Menschen.
Arbeit zwischen Krieg und Frieden
Der Sudan ist seit Jahren Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Wie geht man damit um, wenn plötzlich Bomben auf das Krankenhaus abgeworfen werden? Krankenpfleger Johannes Plate berichtet von der Arbeit im Kriegsgebiet.
Aktuelles
Projektberichte
Unterernährte Kinder erhalten eine besondere Behandlung
Im Cap Anamur Krankenhaus im Sudan haben wir vor kurzem eine eigene Station für unterernährte Kinder eröffnet. Denn diese kleinen Patienten bedürfen einer ganz besonderen Behandlung. Zukünftig können wir sie nun in separaten Räumlichkeiten intensiv betreuen.
Einweihung der neuen Notaufnahme in den Nuba Bergen
Vergangene Woche war es nun endlich soweit – die neue Notaufnahme im Cap Anamur Krankenhaus im Sudan wurde eingeweiht. Nach einer siebenmonatigen Bauzeit ist der Neubau im November fertiggestellt worden. Feierlich hat das Krankenhaus-Team die Einweihung begangen.
Cap Anamur bildet einheimische Mitarbeitende stetig weiter
In unserem Krankenhaus im Sudan arbeiten entsandte medizinische Fachkräfte um die Patienten zu versorgen. Daneben bilden sie die etwa 90 einheimischen Mitarbeitenden aus und weiter, damit diese regelmäßig neue Kenntnisse erhalten. Damit können wir die medizinische Versorgung in den Nuba Bergen stetig verbessern.
Cap Anamur baut eine Schule in den Nuba Bergen
Seit kurzem kümmern wir uns um den Wiederaufbau einer baufälligen Schule an unserem Projektstandort im Sudan.
Die Krankenschwester Mirja und die Ärztin Anke waren für Cap Anamur im Krankenhaus in den Nuba Bergen tätig. Beide berichten im ZDF Beitrag „Helfen im Krisengebiet“ über ihre Arbeit und die Erfahrungen, die sie während der Zeit im Sudan gemacht haben.
Cap Anamur führt Impfprogramm gegen Masern durch
Seit Ende September verzeichnen wir in unserem Cap Anamur Krankenhaus im Sudan eine zunehmende Zahl an Maserninfektionen. Mit einer sofortigen Impfkampagne haben wir auf diese Entwicklung reagiert. Dem aktuellen Masernausbruch haben wir mit einer Isolation der Erkrankten entgegengewirkt.
Gesundheitliche Eckdaten
Lebenserwartung
65/61 Jahre
(Frauen/Männer)
Säuglingssterblichkeit
49
pro 1.000 Geburten
Ärzt:innen
0,3
pro 1.000 Einwohner:innen
Cap Anamur Engagement im Sudan
1985 – 19921997 – heute
Die Situation im Sudan
Politische Lage
Seit Jahrzehnten ist der Sudan Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen der offiziellen Regierung und Rebellengruppen. Die 2011 vollzogene Abspaltung eines vom Norden unabhängigen Südsudans verschärfte die Kämpfe vor allem im grenznahen Bundesland Südkordofan. Die Uprising Bewegung führte 2019 zur Absetzung der Präsidenten und einer neuen Übergangsregierung aus Zivilbevölkerung und Militär. Durch einen erneuten Putsch der Militärs in 2021 hat sich die Lage jedoch erneut verschärft.
Soziale Lage
Unter den Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen leidet vor allem die Zivilbevölkerung, die aus ihren häufig unter Beschuss stehenden Heimatdörfern flieht und in den Höhlen der Nuba-Berge Schutz sucht. Fehlende Nahrungsmittel, geringe Wasserreserven und eine schlechte medizinische Versorgung lassen das Leben in den Bergen jedoch schnell zum Überlebenskampf werden.
Cap Anamur gewährleistet seit 1997 in den Nuba-Bergen mit einem eigenen Krankenhaus in Lwere die medizinische Basisversorgung der Region und behandelt jährlich über 200.000 Menschen.
Kampf um Freiheit – Der vergessene Krieg in den Nuba-Bergen. Viele Menschen aus den umliegenden Dörfern sind wegen dem Bombenterror in die Höhlen bei Tongoli geflohen.
Unser Engagement im Sudan
In 1997 haben wir inmitten der Nuba-Berge ein Krankenhaus errichtet, das Cap Anamur bis heute betreibt und baulich wie medizinisch stetig weiterentwickelt. Mittlerweile ist daraus ein gut funktionierender Krankenhaus-Komplex geworden mit Ambulanz, OP, Labor und ganz neu errichteter Entbindungs-Station sowie 3 weitere Kliniken im Umkreis von 150 km.
Wir bieten unseren Patient:innen ein breites Beratungs- und Behandlungsspektrum sowie die Möglichkeit, bei schwerwiegenden Erkrankungen stationär aufgenommen, bei Bedarf operiert und nachversorgt zu werden. Die von uns entsandten Ärzt:innen und Pfleger:innen bilden das einheimische Personal permanent in allen Fachbereichen weiter.
Mit mittlerweile 3 Außenposten im Umkreis von etwa 150 Kilometern, konnten wir unsere Hilfe deutlich ausweiten.
200.000 Patient:innen
Insgesamt erreichen wir mit unserer Arbeit im Sudan über 200.000 Patient:innen jährlich.
alle 6 Monate
Die Medikamentenbestände füllen wir alle sechs Monate mit einer umfangreichen Lieferung auf.
> 42.000 geimpfte Kinder
Wir führen ein gebietsweites Impfprogramm durch, mit dem wir jährlich über 42.000 Kinder gegen Polio, Masern, Tuberkulose, Diphterie, Keuchhusten, Hepatitis und Wundstarrkrampf immunisieren.
Wie es weitergeht
Nachdem sich 2020 in den Nuba-Bergen politisch viel getan hat, kam es 2021 zu einem erneuten Militärputsch, der bis heute weiteres Leid der Zivilbevölkerung nach sich zieht. Als fester Bestandteil der lokalen Community werden wir der örtlichen Bevölkerung auch weiterhin mit unserem Angebot einer medizinischen Basisversorgung beistehen. Ob wir unseren Aktionsradius um neue Gebiete ausweiten können, wird von der jeweiligen Gefahrenlage abhängen.
Fest steht, dass wir 2023 wieder hochqualifizierte Mediziner:innen ins Projekt entsenden, um die lokalen Mitarbeiter:innen weiterzubilden. Zusätzlich werden wir weitere bauliche Maßnahmen am Krankenhauskomplex vornehmen.