Sudan
Unser Handeln dort im Überblick:
- medizinische Versorgung
- Aufbau & Betrieb eines Krankenhauskomplexes
- Weiterbildung einheimischer Mitarbeiter:innen
- Einsatz von Notärzt:innen, Pfleger:innen
- Impfprogramm für Kinder
Unser Ziel
Die medizinische Versorgung der vor Krieg und Gewalt in die Nuba-Berge geflüchteten Menschen.
Arbeit zwischen Krieg und Frieden
Der Sudan ist seit Jahren Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Wie geht man damit um, wenn plötzlich Bomben auf das Krankenhaus abgeworfen werden? Krankenpfleger Johannes Plate berichtet von der Arbeit im Kriegsgebiet.
Aktuelles
Projektberichte
Stetige Verbesserung der medizinischen Versorgung in den Nuba Bergen
Bereits seit über 20 Jahren ist Cap Anamur im Sudan tätig. Ende der 1990er Jahre haben wir in den Nuba Bergen ein Krankenhaus errichtet, dass wir bis heute betreiben und stetig baulich weiterentwickeln. Aktuell finden Bauarbeiten für eine neue Notaufnahme statt.
Projektbesuch im Cap Anamur Krankenhaus im Sudan
Die Qualitätssicherung und -optimierung innerhalb unserer Projekte gehört zu einem wichtigen Bestandteil unserer Arbeit. Daher sind wir immer im engen Austausch mit unseren Projektmitarbeiter:innen vor Ort. Darüber hinaus stellen wir mit Projektbesuchen sicher, wie die Arbeit vor Ort läuft und welche Weiterentwicklungsmaßnahmen zur Optimierung umgesetzt werden können.
Wie man einen Krankenhausbetrieb in den entlegenen Nuba-Bergen am Laufen hält
Unser Projektmitarbeiter Andreas Wienhold schildert seinen Einsatz als Handwerker im Cap Anamur Krankenhaus in den Nuba-Bergen.
Kinderärztin aus Hannover: 1,5 Jahre in den Nuba-Bergen im Einsatz
Julia Pape, Kinderärztin aus Hannover war seit Dezember 2019 in unserem Krankenhaus in den Nuba-Bergen tätig. In den 1,5 Jahren hat sie nicht nur Patient:innen behandelt und die lokalen Mitarbeiter:innen ausgebildet, sondern auch selbst vieles dazu gelernt.
Friedensgespräche geben Hoffnung auf eine bessere Zukunft
Am vergangenen Wochenende wurde in Juba, der Hauptstadt des Sudans, endlich ein Abkommen unterzeichnet, dass dem kriegsgeschundenen Land einen lang ersehnten Frieden bringen könnte.
Feeding-Programm gegen Unterernährung
In unserem Krankenhaus im Südsudan behandeln wir viele Kinder und Säuglinge, die an Unter- oder Mangelernährung leiden.
Gesundheitliche Eckdaten
Lebenserwartung
65/61 Jahre
(Frauen/Männer)
Säuglingssterblichkeit
49
pro 1.000 Geburten
Ärzt:innen
0,3
pro 1.000 Einwohner:innen
Cap Anamur Engagement im Sudan
1985 – 19921997 – heute
Die Situation im Sudan
Politische Lage
Seit Jahrzehnten ist der Sudan Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen der offiziellen Regierung und Rebellengruppen. Die 2011 vollzogene Abspaltung eines vom Norden unabhängigen Südsudans verschärfte die Kämpfe vor allem im grenznahen Bundesland Südkordofan. Die Uprising Bewegung führte 2019 zur Absetzung der Präsidenten und einer neuen Übergangsregierung aus Zivilbevölkerung und Militär. Durch einen erneuten Putsch der Militärs in 2021 hat sich die Lage jedoch erneut verschärft.
Soziale Lage
Unter den Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen leidet vor allem die Zivilbevölkerung, die aus ihren häufig unter Beschuss stehenden Heimatdörfern flieht und in den Höhlen der Nuba-Berge Schutz sucht. Fehlende Nahrungsmittel, geringe Wasserreserven und eine schlechte medizinische Versorgung lassen das Leben in den Bergen jedoch schnell zum Überlebenskampf werden.
Cap Anamur gewährleistet seit 1997 in den Nuba-Bergen mit einem eigenen Krankenhaus in Lwere die medizinische Basisversorgung der Region und behandelt jährlich über 200.000 Menschen.
Kampf um Freiheit – Der vergessene Krieg in den Nuba-Bergen. Viele Menschen aus den umliegenden Dörfern sind wegen dem Bombenterror in die Höhlen bei Tongoli geflohen.
Unser Engagement im Sudan
In 1997 haben wir inmitten der Nuba-Berge ein Krankenhaus errichtet, das Cap Anamur bis heute betreibt und baulich wie medizinisch stetig weiterentwickelt. Mittlerweile ist daraus ein gut funktionierender Krankenhaus-Komplex geworden mit Ambulanz, OP, Labor und ganz neu errichteter Entbindungs-Station sowie 3 weitere Kliniken im Umkreis von 150 km.
Wir bieten unseren Patient:innen ein breites Beratungs- und Behandlungsspektrum sowie die Möglichkeit, bei schwerwiegenden Erkrankungen stationär aufgenommen, bei Bedarf operiert und nachversorgt zu werden. Die von uns entsandten Ärzt:innen und Pfleger:innen bilden das einheimische Personal permanent in allen Fachbereichen weiter.
Mit mittlerweile 3 Außenposten im Umkreis von etwa 150 Kilometern, konnten wir unsere Hilfe deutlich ausweiten.
200.000 Patient:innen
Insgesamt erreichen wir mit unserer Arbeit im Sudan über 200.000 Patient:innen jährlich.
alle 6 Monate
Die Medikamentenbestände füllen wir alle sechs Monate mit einer umfangreichen Lieferung auf.
> 42.000 geimpfte Kinder
Wir führen ein gebietsweites Impfprogramm durch, mit dem wir jährlich über 42.000 Kinder gegen Polio, Masern, Tuberkulose, Diphterie, Keuchhusten, Hepatitis und Wundstarrkrampf immunisieren.
Wie es weitergeht
Nachdem sich 2020 in den Nuba-Bergen politisch viel getan hat, kam es 2021 zu einem erneuten Militärputsch, der bis heute weiteres Leid der Zivilbevölkerung nach sich zieht. Als fester Bestandteil der lokalen Community werden wir der örtlichen Bevölkerung auch weiterhin mit unserem Angebot einer medizinischen Basisversorgung beistehen. Ob wir unseren Aktionsradius um neue Gebiete ausweiten können, wird von der jeweiligen Gefahrenlage abhängen.
Fest steht, dass wir 2022 wieder hochqualifizierte Mediziner:innen ins Projekt entsenden, um die lokalen Mitarbeiter:innen weiterzubilden. Zusätzlich wird die Notaufnahme des Krankenhausgeländes neu gebaut.