Cap Anamur bohrt Trinkwasser-Brunnen zum Weltwassertag 2024
Obwohl die Versorgung mit Wasser ein menschliches Grundrecht ist, sind Milliarden von Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser. Cap Anamur sorgt daher in mehreren Projekten auf dem afrikanischen Kontinent für eine verlässliche Wasserversorgung.
Der menschliche Körper kann ohne Nahrung bis zu mehreren Wochen überleben.
Ohne Wasser sind es nur 3 Tage. Wasser ist der Grundstein, die Basis, die Quelle allen Lebens. Trotzdem haben ca. 2 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und 3,6 Milliarden Menschen verfügen nicht über angemessene sanitäre Einrichtungen.
Die Folgen davon sind nicht nur der Tod durch Verdursten – auch Krankheiten durch Keime und Hungersnöte durch Ernteausfälle können die Bevölkerung plagen.
Was ist der Weltwassertag?
Die UN ruft heute deshalb zum Weltwassertag auf – dieses Jahr unter dem Motto „Wasser für Frieden“. Die Kernbotschaften dabei lauten:
- Wasser kann Frieden schaffen oder Konflikte verursachen
- Wohlstand und Frieden sind abhängig von Wasser
- Wasser kann uns aus der Krise führen
Wie hilft Cap Anamur bei der Wasserversorgung?
Gerade wenn Cap Anamur sich in Kriegs- und Krisengebiete begibt, ist ein Pfeiler unseres Projektmanagements eine stabile Wasserversorgung. Selbst die am besten ausgestattete Klinik oder die wunderschönste renovierte Schule hilft der Bevölkerung wenig, wenn ihr Grundbedürfnis nach Wasser nicht gesichert ist. Die UN nutzt hier auch gerne das Akronym WASH für „Wasser, Sanitätsversorgung und Hygiene“. Sauberes und sicheres Wasser brauchen wir als Menschen jeden Tag. Neben Trinkwasser zum menschlichen Konsum wird Zugang zu Wasser für andere Verwendungszwecke wie z.B. Körperpflege, Nahrungszubereitung und Waschen, aber auch zur landwirtschaftlichen Nutzung benötigt.
Infrastruktur-Revitalisierung in Mosambik nach Flucht vor Terror
Mosambik wurde seit 2017 zunehmend durch dschihadistische Milizen geplagt. Nachdem diese im Norden des Landes mittlerweile durch das Militär zurückgeschlagen wurde, konnte die geflüchtete Bevölkerung langsam in Ihre Dörfer zurückkehren. Diese Dörfer haben wir u.a. durch den Bau von Krankenhäusern und Gesundheitsposten beim Wiederaufbau unterstützt. Doch auch ohne die Unterdrückung durch Terror leiden die Einwohner:innen unter einem harten Leben. Laut Einschätzung der WHO aus dem Jahr 2022 haben nur 63% Zugang zu sauberem Wasser. In unterentwickelten, ländlichen Gegenden wie Cabo Delgado wird der Anteil sogar noch geringer sein. Wasserleitungen und ein Abwassersystem sind selten. Deshalb stand Cap Anamur bei der Revitalisierung der Wasser-Infrastruktur ebenfalls tatkräftig zur Seite. Unser Projektleiter Michael Schlüssel berichtet unsere Fortschritte vor Ort:
„In Nacoba, Quissanga-Distrikt, haben wir 2023 einen Brunnen gebohrt und eine Handpumpe installiert. Es ist der einzige Brunnen im Ort, der das ganze Jahr über Wasser liefert und erspart dem größten Teil der Bevölkerung einen mehren Kilometer langen Weg zur nächsten Wasserstelle außerhalb des Ortes. Dem entsprechend wurde die Fertigstellung des Brunnens von der Bevölkerung positiv aufgenommen.“
In nicht wenigen Gebieten gibt es sogar schon existente Bohrlöcher von ausreichender Tiefe, jedoch ohne funktionale Hand- oder elektrische Pumpen, wie beispielsweise Miteda, im Distrikt Muidumbe. In solchen Fällen reicht es schon aus, die entsprechende Gerätschaft zu installieren oder defekte Pumpen zu reparieren, um den ganzen Ort mit Wasser zu versorgen. Zusätzlich planen wir hier noch die Installation von Regenrinnen an den Gebäuden des Gesundheitszentrums, um einen zusätzlichen Wasservorrat zu etablieren.
Auf dem Gelände des Krankenhauses in Pemba wird derzeit noch gebohrt, wenn auch unter technischen Problemen. Wir bleiben weiterhin optimistisch, dass sich auch hier bald ein Erfolg abzeichnen wird und wir auf Wasser stoßen werden, an welches wir eine Pumpe und eine Zisterne anschließen können.
Trinkwasser und Hygieneversorgung für unser Krankenhaus in Zentralafrika
In der Zentralafrikanischen Republik sind wir bereits seit 2013 vor Ort, um die Krankenhäuser in Yaloké und Bossembélé aufzubauen und zu betreiben. Auch in diesem Land kommt es aufgrund eines Bürgerkriegs immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen und die generelle Infrastruktur ist katastrophal, inklusive der Wasserversorgung. Unser lokaler Projektkoordinator, Marius Akpe, berichtet von seinen Erfolgen:
„2022 wurde im Krankenhaus in Yaloké, welches wir auch betreiben, ein Brunnen gebohrt und ein Wasserturm gestellt, in den das Wasser durch eine elektrische Wasserpumpe hochgepumpt wird, um es dann im Krankenhaus über Leitungen verteilen zu können.“
„Des Weiteren haben wir in Yaloké neue Toiletten errichtet mit einem anderen Approach, da die von 2014 auch ‚voll‘ sind. Hier haben wir Duschen und WC separat gestellt. Die Plumpsklos sind mittlerweile fertiggestellt. Wir planen jetzt, die Dusche aus den Ruinen der veralteten Toiletten zu renovieren, die alle auch verstopft sind und überlaufen. Hier sollte es uns gelingen, die überlaufenden Gruben mit Muttererde in erster Linie zu befüllen. Neue Gruben werden wir graben und das Abflusswasser wird von der vorhandenen Toiletteninfrastruktur abgeleitet. Die Löcher des Plumpsklos werden zugemauert und der Fußboden gefliest. Daraus werden Patientenduschen entstehen.“
Neben der Gesundheitseinrichtung in Yaloké betreiben wir noch das Distrikt-Krankenhaus in Bossembélé. Auf dem Gelände gibt es neben einem Wasserturm, der durch den direkten Anschluss an Wasserleitungen zur Versorgung des Krankenhauses genutzt wird, zusätzlich einen Brunnen, der auch von den Patient:innen genutzt wird. Denn häufig sind die Angehörigen – insbesondere Kinder von Patientinnen – auch mit im Krankenhaus und sie müssen sich entsprechend versorgen, solange sie bei uns sind. Unter diesen prekären Verhältnissen versorgen wir die ca. 130.000 Menschen aus der Region.