15. November 2023 Sierra Leone, Projektberichte

Der hohen Kindersterblichkeit in Sierra Leone entgegenwirken

Die hohe Kindersterblichkeit ist nach wie vor eine große globale Herausforderung. Die Sterberate von Neugeborenen und Säuglingen in Sierra Leone gehören mit 34 bzw. 82 pro 1.000 Lebendgeburten zu den höchsten weltweit.

Cap Anamur betreibt in Sierra Leone ein Kinderkrankenhaus um der Kindersterblichkeit entgegenzuwirken
Auch die Under-five-mortality im Land ist extrem hoch.

Dieser Indikator zeigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind vor Erreichen des fünften Lebensjahres stirbt, und wird in der humanitären Hilfe oft als Referenzwert für Gesundheitsversorgung eines Landes angegeben. In Sierra Leone liegt die under-five-mortality bei 111 Todesfällen pro 1.000 (Zum Vergleich: in Deutschland liegt dieser Wert bei 4 und weltweit bei 38).

In Sierra Leone ist die Gesundheitsversorgung immer noch mangelhaft. Daher hilft Cap Anamur die Gesundheitsversorgung im Land zu verbessern
Die Verbesserung des Gesundheitssystems kann der Kindersterblichkeit vorbeugen

Diese erschütternden Zahlen spiegeln die allgegenwärtigen Herausforderungen, wie schlechte Gesundheitspraktiken und mangelhafte und schlecht ausgestattete Gesundheitseinrichtungen, wider, mit denen Familien und Kinder in Sierra Leone konfrontiert sind. Es gibt immer noch zu wenig Gesundheitseinrichtungen und entsprechendes Pflegepersonal.

In Sierra Leone gibt es einen kritischen Mangel an qualifiziertem Gesundheitspersonal. Alle Bezirke des Landes unterschreiten die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Mindestdichte an Gesundheitsfachkräften. Während die WHO 22,8 Gesundheitsfachkräfte pro 10.000 Einwohner empfiehlt, waren es in Sierra Leone im Jahr 2018 lediglich 7,5 pro 10.000.

Cap Anamur betreibt ein Kinderkrankenhaus in Sierra Leone und sorgt dafür, dass ausreichend Medikamente für die Behandlung der Kinder zur Verfügung stehen
Viele Kinder erhalten keine adäquate medizinische Behandlung und es fehlt an Medikamenten

Diese erheblichen Mängel im Gesundheitssystem führen dazu, dass viele Kinder bei schwerwiegenden Erkrankungen erst gar nicht behandelt werden können. Die häufigsten Todesursachen bei Neugeborenen in Sierra Leone sind laut UNICEF unter anderem Frühgeburtlichkeit, Sauerstoffmangel, Sepsis und Lungenentzündung. Bei Kindern unter fünf Jahren sind es Malaria, akute Atemwegsinfektionen und Durchfallerkrankungen. Viele dieser Todesfälle sind vermeidbar, wenn sie rechtzeitig von qualifizierten Gesundheitsdienstleistern behandelt werden und notwendige Medikamente zur Verfügung stehen würden.

Im Kinderkrankenhaus in Sierra Leone arbeiten entsandte medizinische Fachkräfte und bilden das Krankenhauspersonal aus.
Cap Anamur verbessert die Gesundheitsversorgung der Kinder

Die unzureichende Personalausstattung und die mangelhafte Versorgung mit Medikamenten sind seit langem ein Haupthindernis für ein widerstandsfähiges Gesundheitssystem in Sierra Leone. Dem wollen wir von Cap Anamur entgegenwirken, indem wir unser ausgebildetes medizinisches Fachpersonal in unser Kooperationskrankenhaus nach Sierra Leone entsenden. Im Ola During Childrens Hospital in Freetown werden kontinuierlich Kinder und ihre Familien durch unsere Kinderkrankenpflegekräfte und KinderärztInnen versorgt.

Somit tragen wir einen Teil dazu bei, um die Kindersterblichkeit im Land zu verringern. Neben der direkten medizinischen Behandlung unserer PatientInnen bilden wir zudem das medizinische Personal aus und weiter, um auch langfristig nachhaltige Strukturen zu schaffen, die eine Verbesserung der gesundheitlichen Lage für Kinder in Sierra Leone schaffen. Zudem sorgen wir dafür, dass immer ausreichend Medikamente im Kinderkrankenhaus zur Verfügung stehen, um Krankheiten wie Malaria, Durchfall- und Viruserkrankungen behandeln zu können.

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