Zentralafrikanische Republik

Unser Handeln dort im Überblick:

  • Errichtung Krankenhauskomplex in Bossembélé und Yaloké
  • Optimierung Infrastruktur und Ausbau des KH
  • Weiterbildung lokalen Personals
  • Bereitstellung Medikamente & Equipment
  • Patientenversorgung, Impfungen
  • Bau von Schulen

Unsere Ziele

In der Zentralafrikanischen Republik ist unser langfristiges Ziel die Errichtung eines interdisziplinären Krankenhauskomplexes in Bossembélé und Yaloké.  Damit soll der Gesundheitsversorgung der gesamten Region ein funktionierendes Zentrum gegeben werden.

Auf- und Ausbau eines Krankenhauskomplexes in Bossembélé und Yaloké.

Wiederaufbau der medizinischen Infrastruktur.

Bereitstellung Medikamente & Equipment, Weiterbildung lokalen Personals

Physische und psychische Unterstützung für Straßenkinder.

Bau von Schulen, Verbesserung der Bildungssituation

Schulische Bildung und (Re-)Integration in Familien und Schule.

Aktuelles

Projektberichte

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Gesundheitliche Eckdaten

Lebenserwartung

53/51 Jahre

(Frauen/Männer)

Säuglingssterblichkeit

86

pro 1.000 Geburten

Ärzt:innen

0,1

pro 1.000 Einwohner:innen

Cap Anamur Engagement in der Zentralafrikanischen Republik

2013 – heute

Die Situation in der Zentralafrikanischen Republik

Politische Lage

Seit der Unabhängigkeit der Kolonialmacht Frankreich in 1960 sind gewaltsame Machtwechsel in der ZAR die Regel. Seit dem letzten Putsch von 2013 herrscht Bürgerkrieg und die Kämpfe rivalisierender Milizen- und Rebellengruppen bestimmen das Leben der Menschen. Bei dem Konflikt geht es um religiöse Motive gleichermaßen wie um politische und wirtschaftliche Macht sowie die Sicherung von Gebietsansprüchen und wertvollen Ressourcen. Die Wahl von 2016 von Faustin Archange Touadéra im Februar 2016 zum Präsidenten und auch zahlreiche Friedensverträge zwischen Rebellengruppen und Regierung in Bangui, führten bislang zu keiner nachhaltigen Beruhigung der Situation. Seit der Wahl vom Dezember 2020 halten landesweite bewaffnete Auseinandersetzungen an. Rebellengruppen und Milizen kontrollieren ca. 80% des Landes; weite Teile gelten als unregierbar.

Soziale Lage

Die soziale Lage ist verheerend. Es gibt hunderttausende Geflüchtete im ganzen Land. Die ZAR wird  mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 476,85 US-Dollar (Weltbank 2020) von den Vereinten Nationen als das zweitärmste Land der Welt gelistet. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung ist desaströs und völlig unzureichend.

Beispielhaft dafür steht das ehemals stark verfallene Distrikt-Krankenhaus der Stadt Bossembélé. Es liegt rund 160 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bangui, das die etwa 130.000 in dieser Region lebenden Menschen nicht mehr adäquat versorgen konnte. Geflüchtetes Fachpersonal, fehlende Medikamente und abrissreife Gebäude machten die Klinik praktisch handlungsunfähig. Heute ist es durch den Einsatz von Cap Anamur und den lokalen Kräften das beste Krankenhaus der Region.

Am frühen Morgen und auch am Abend sitzen viele Patienten/ Patientinnen draußen im Innenhof des Hospitals in Bossembélé.
Am frühen Morgen und auch am Abend sitzen viele Patienten/ Patientinnen draußen im Innenhof des Hospitals in Bossembélé.

Seit 2013 ist Cap Anamur kontinuierlich im Land. Die Errichtung und der Ausbau der Krankenhauskomplexe in Bossembélé und Yaloké stehen dabei im Mittelpunkt. Um den Wiederaufbau des Bildungssystems zu unterstützen, bauen wird zudem rund um unseren Projektstandort Bossembélé neue Schulen.

Mobile Klinik (Joelle Münger (Cap Anamur Krankenschwester) in Joncala – unterwegs zum Gesundheitsposten in Lambi.

Unser Engagement in der Zentralafrikanischen Republik

Medizinische Versorgung und Weiterbildung von örtlichem Personal

Medizinische Versorgung und Weiterbildung von örtlichem Personal

An unserem Projektstandort Bossembélé betreuen wir das regionale Krankenhaus. Hier arbeiten die von Cap Anamur entsandten medizinischen Fachkräfte täglich direkt in der Versorgung von Patient:innen mit und bilden das lokale Personal fachlich weiter. So können Best-Practices und wichtige Kenntnisse weitergegeben werden. Und auch unsere Teams lernen viel dazu, unter anderem wie man mit minimalen Mitteln möglichst viel erreichen kann.

An unserem zentralen Standort versorgen wir jährlich über 45.000 Patienten, hinzu kommen etwa 5.200 Impfungen.

Klinik Yaloké

Medizinisch und baulich aktiv sind wir auch an unserem  Standort Yaloké. Dort haben wir Wasserbrunnen gebohrt, die Stationen des Gebäudes sukzessive renoviert und die Laborausrüstung und Medikamente werden bereitgestellt.

Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Equipment

Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Equipment

Mit der Bereitstellung von Medikamenten, Versorgungsmaterialien und medizinischem Equipment, sichern wir die permanente Handlungsfähigkeit der Einrichtung. Die Versorgungslage mit Nachschub ist aufgrund der instabilen politischen Lage und der einhergehenden Gewalt, sowie der fehlenden oder maroden Infrastruktur anhaltend problematisch.

Joelle Münger (Cap Anamur Krankenschwester) im Gespräch mit Müttern im Gesundheitsposten in Ndjoh.
Joelle Münger (Cap Anamur Krankenschwester) im Gespräch mit Müttern im Gesundheitsposten in Ndjoh.
Neu gebaute Schule Bondio 2 (gebaut von Cap Anamur und der Foundation Beurer). Projektbesuch und Factfinding-Tour von Dr. Werner Höfner (Vorstandsmitglied von Cap Anamur).
Neu gebaute Schule Bondio 2 (gebaut von Cap Anamur und der Foundation Beurer). Projektbesuch und Factfinding-Tour von Dr. Werner Höfner (Vorstandsmitglied von Cap Anamur).

Hilfe für ein marodes Schulsystem. Wiederaufbau von Schulen.

In der Zentralafrikanischen Republik liegt die Analphabetenrate der über 15 -Jährigen bei rund 60 %. Das Schulsystem hat unter den Jahren des Bürgerkriegs gelitten, Schulen wurden zerstört und kaum neue gebaut. Besonders in ländlichen Regionen kommt noch dazu, dass viele Kinder erst gar nicht eingeschult werden, da sie früh schon durch Arbeit einen Beitrag zum Familieneinkommen leisten müssen.

Um den Mädchen und Jungen den Zugang zur Bildung zu ermöglichen, unterstützt Cap Anamur seit Jahren den Wiederaufbau von Schulen. Außerdem werden Weiterbildungsmöglichkeiten für die Lehrkräfte angeboten.

Wie es weitergeht

Auch im Jahr 2023 gibt es in der Zentralafrikanischen Republik eine Menge zu tun. Wir entsenden weiterhin medizinisches Fachpersonal, dass die einheimischen Mitarbeiter:innen schult und direkt und gemeinsam mit ihnen in der Patientenversorgung arbeitet. Zusätzlich planen wir den Bau einer weiterführenden Schule in der Provinz Bossembélé.

Besprechung mit dem einheimischen Personal und Vertretern des Dorfes vor dem Gesundheitsposten in Lambi: Marius Akpe (rechts, Cap Anamur Projekt Koordinator), Dr. Werner Höfner (2.v. rechts, Vorstandsmitglied von Cap Anamur), Nicklause Mboufoungou (vorne rechts, , Distrikt Chef), Joelle Münger (Mitte, Cap Anamur Krankenschwester).
Besprechung mit dem einheimischen Personal und Vertretern des Dorfes vor dem Gesundheitsposten in Lambi: Marius Akpe (rechts, Cap Anamur Projekt Koordinator), Dr. Werner Höfner (2.v. rechts, Vorstandsmitglied von Cap Anamur), Nicklause Mboufoungou (vorne rechts, , Distrikt Chef), Joelle Münger (Mitte, Cap Anamur Krankenschwester).