Mathias Voß
Im Einsatz als Gesundheits- und Krankenpfleger im Sudan
Name
Mathias Voß
Alter
36 Jahre
Beruf
Gesundheits- und Krankenpfleger & Arzt
Einsatzland
Sudan, Nuba Mountains
Einsatzdauer
13,5 Monate
Mein Alltag im Projekt
Mein Alltag im Projekt war hauptsächlich durch die klinische Arbeit im Krankenhaus in Lwere bestimmt. Das Krankenhaus nimmt eine Schlüsselrolle in der medizinischen Versorgung der Menschen in den Nubabergen und der gesamten Region Südkordofan ein.
Nach der morgendlichen Begrüßung aller Mitarbeiter, der Dienstübergabe und dem obligatorischen Gebet, starteten alle in ihren Arbeitsbereichen. Ich übernahm Visiten auf der Station, in der Notaufnahme oder der Mutter-Kind-Klinik, unterstützt durch Pflegepersonal und Trainees zum Dolmetschen in sudanesischem Arabisch. Beim Bedside-Teaching übte ich mit unseren Mitarbeitern und Trainees zusammen am Patienten Untersuchungstechniken ein, besprach medizinische Verläufe und beriet Patienten und Angehörige zu Themen der Gesundheitsförderung und Prävention.
Rat geben, Rat einholen oder fachlicher Austausch gehörten selbstverständlich zum Arbeitsalltag. Dann sichtete ich Laborergebnisse und betreute zur Verlaufskontrolle erschienene Patienten und Notfälle.
Nach der Mittagspause folgten weitere Verlaufs- und Laborkontrollen. Das Arbeitspensum wurde auch durch Regen- oder Trockenzeit bestimmt, sodass gelegentlich bis in die Abendstunden hinein Neuaufnahmen versorgt werden mussten. Neben der klinischen Arbeit leistete das Team die wöchentlichen Mitarbeiterfortbildungen, Bereitschaftsdienste und organisierte alle notwendigen Schritte, um den Klinik- und Projektbetrieb zu ermöglichen. So wird man in vielerlei Hinsicht zu einem Allrounder und hilft bei Bedarf aus, wo man kann.
Meine Freizeit im Projekt:
Meine Freizeit verbrachte ich gern bei Gartenarbeit im Compound und zusammen mit den Kollegen in der geräumigen „Compound WG“, wo man gemeinsam kocht und lebt. Ansonsten erkundete ich die umliegende Gegend. Dabei traf ich immer jemanden, den ich kannte und kam ins Gespräch. So konnte ich Arabischvokabeln trainieren, Freundschaften knüpfen und am Alltagsleben der Nuba teilhaben.
Besonders geschätzt habe ich:
…das unermüdliche Engagement aller lokalen sowie aktiven und ehemaligen internationalen Mitarbeiter, welche dieses Cap Anamur Projekt tagtäglich erfolgreich realisieren und gemeinsam entgegen aller Widrigkeiten voranbringen. Dies wurde besonders deutlich, als zu Beginn des Jahres 2020 im Rahmen der SARS-CoV-2 Pandemie die Entwicklung der weltweiten Situation völlig unklar war, und alle Teammitglieder sich entschieden, im Projekt zu bleiben, um die Arbeit mit den Kollegen vor Ort lösungsorientiert fortzuführen.
Besonders gefehlt hat mir:
… eigentlich nichts. Gelegentlich ein Krabbenbrot und die unmittelbare Teilhabe am Leben meiner Freundin, Familie und Freunde.
Meine Pläne für die Zukunft:
Beginn meiner Weiterbildung zum Facharzt in Deutschland und die Absicht, weiterhin aufmerksam über den eigenen Tellerrand zu schauen.
Meine schönsten Erinnerungen an die Zeit im Projekt:
… sind die vielen tollen Momente und Begegnungen mit den Menschen in der Klinik und dem Alltag.
Mitarbeiter-Porträts
10 Monate war Eva Fella als Hebamme für Cap Anamur im Sudan tätig. Dort hat sie die Arbeit in der Geburtsabteilung des Krankenhauses in den Nuba-Bergen unterstützt.
Judith Mletzko hat als Ärztin 6 Monate im Cap Anamur Krankenhaus in der Zentralafrikanischen Republik gearbeitet und berichtet eindrucksvoll von ihrem Einsatz.
Johannes Plate hat für Cap Anamur sieben Jahre im Krankenhaus im Sudan als Krankenpfleger und Projektkoordinator gearbeitet.
Der erste Einsatz der Krankenschwester Nele Grapentin führte sie nach Uganda, doch es soll auf keinen Fall ihr letzter Einsatz für Cap Anamur sein. Die Neugierde der Kinder, die unglaubliche Stärke der ugandischen Frauen und das so vielfältige Land – wenn Nele Grapentin von ihrem Einsatz erzählt, kommt sie schnell ins Schwärmen.
Die Kinderärztin Dorothea Kumpf war für Cap Anamur in Somalia. Sechs Monate lang arbeitete die junge Frau in einem Krankenhaus in Somalialand, einem Gebiet im Norden des Landes. Besonders die offene Art der Bevölkerung blieb ihr nachhaltig in Erinnerung.
Vor allem die starken Frauen beeindruckten Krankenschwester Karina Busemann in Somaliland. Wenn sie all die schönen Erinnerungen, die sie an ihre Zeit im Projekt hat, aufzählen müsste, so würde daraus wohl ein ganzes Buch werden. Die lachenden Kinder werden ihr noch lange im Gedächtnis bleiben.
Sowohl in Sierra Leone als auch in Uganda konnte Kinderkrankenschwester Simone Ross tolle Erfahrungen machen. Die Arbeit in der Notaufnahme, auf der Säuglings- und Kinderstation, bei den Schulungen der lokalen Mitarbeitern, die Organisation des Materials fürs Labor – die vielseitigen und abwechslungsreichen Aufgaben schätzte sie am meisten bei ihrer Arbeit im Projekt.
Der gebürtige Afghane Faisal Haidari arbeitet als Projektkoordinator für Cap Anamur in Afghanistan. Seit 2001 kümmert sich der Afghane, tadjikischer Abstammung, um den Fortgang der Cap Anamur-Projekte im unruhigen Afghanistan.
Thorsten Kirsch arbeitet als Krankenpfleger für Cap Anamur in Somaliland. Sein wichtigstes Gepäckstück für die Reise: Seine Gitarre. Sich da einbringen, wo seine Stärken liegen, und unheimlich viele Möglichkeiten haben, um sich weiterzubilden – Thorsten hat aus seinem Einsatz eine Menge für sich mitgenommen.
Der Gesundheits- und Krankenpfleger Mathias Voß war über ein Jahr in unserem Krankenhaus im Sudan tätig. Zu seinen Aufgaben gehörten die Visiten auf der Station, in der Notaufnahme oder der Mutter-Kind-Klinik und die Weiterbildung der lokalen Mitarbeiter:innen.
Die Krankenpflegerin Anika Wentz, berichtet über ihren 6monatigen Einsatz in unserem Krankenhaus in den Nuba Bergen im Süden des Sudans. Dort hat sie viele Dinge erlebt, die Sie bis heute beeindrucken.
Als Projektkoordinator kümmert sich Shabbir Ahmed vor Ort in Bangladesch um die Versorgung der Gesundheitseinrichtungen mit denen Cap Anamur Kooperationsverträge hat.