Nele Grapentin

Im Einsatz als Krankenschwester in Uganda

Nele Grapentin (Cap Anamur Krankenschwester) bei der Visite im Hospital Kiryandongo.
Nele Grapentin (Cap Anamur Krankenschwester) bei der Visite im Hospital Kiryandongo.

Name

Nele Grapentin

Alter

29 Jahre

Beruf

Krankenschwester

Einsatzland

Uganda

Einsatzdauer

6 Monate

Mein Alltag im Projekt

Im Projekt wird man ziemlich schnell zum Allrounder. In der Notaufnahme (und bei Bedarf auch auf anderen Stationen) im Krankenhaus in Kiryandongo, konnte ich das Team mit meinem Fachwissen als Krankenschwester unterstützen. Dabei war es vor allem wichtig auch mit den nationalen Ärzten und dem Pflegeteam zusammenzuarbeiten. Daneben gab es auch einige Management-Aufgaben wie die Organisation von Medikamenten für das Krankenhaus.
Im Krankenhaus muss außerdem immer wieder auch spontan beim Ausbruch von Epidemien (wie zum Beispiel aktuell bei den Masern) mitgeholfen werden, sowie in der Organisation vom notwendigen Equipment für Isolationsstationen und Kooperationen mit zuständigen Gesundheitsbehörden.

Nele Grapentin (Cap Anamur Krankenschwester) mit Wartenden bei der Registrierung und Untersuchung der Flüchtlinge
Factfindung-Tour in das Flüchtlingslager Panyadoli Hills, wo 56.000 Flüchtlinge aus dem Südsudan und dem Kongo leben – hier Nele Grapentin (Cap Anamur Krankenschwester) mit Wartenden bei der Registrierung und Untersuchung der Flüchtlinge im Healthcenter 2.

Meine Freizeit im Projekt:

In meiner Freizeit habe ich viel gelesen (am liebsten von Herman Hesse), selbst geschrieben oder Musik gehört (die Musik von Aretha Franklin und Sam Smith waren meine ständigen Begleiter). Außerdem bin ich gerne spazieren und auf den Markt in Kiryandongo gegangen. Man kann sich relativ frei in Uganda bewegen und so die Menschen, Land und Kultur besser kennen lernen.

Gerne saß ich auch mit meinen Kollegen und Kolleginnen zusammen. Es ist schön sich auszutauschen, gemeinsam nach einem anstrengenden Tag über das Erlebte zu reflektieren und auch zusammen lachen zu können.

Besonders geschätzt habe ich:

Die Offenheit, das Wohlwollen und die Dankbarkeit der Menschen einem gegenüber.
Das Lachen von Müttern und Kinder und vor allem die Neugier der Kinder!

Das gemeinsame Zusammensein mit Cap Anamur- und nationalen Kollegen. Der Zusammenhalt in schwierigen Situationen und zu wissen, dass man nicht alleine ist.

Manchmal auch die Ruhe in Kiryandongo und das Gezwitscher der Vögel. Die Flora und Fauna in Uganda. Alles ist wunderschön und grün hier.

Projektbesuch von Yasmin Hiller (links, Projekt-Koordinatorin Cap Anamur) – unterwegs ins Hospital Kiryandongo mit Nele Grapentin (Mitte, Cap Anamur Krankenschwester) – hier im Gespräch mit einem Mitarbeiter.
Projektbesuch von Yasmin Hiller (links, Projekt-Koordinatorin Cap Anamur) – unterwegs ins Hospital Kiryandongo mit Nele Grapentin (Mitte, Cap Anamur Krankenschwester) – hier im Gespräch mit einem Mitarbeiter.

Besonders gefehlt hat mir:

Ich kann nicht wirklich behaupten, dass mir hier viel gefehlt hat. Uganda ist wunderbar, das Essen ist toll und ich verstehe mich gut mit den Kollegen. Natürlich fehlen mir meine Familie und meine Freunde, aber ich hatte häufig Kontakt nach Hause und das tat mir unheimlich gut. Tatsächlich fehlt mir auch hin und wieder meine Heimat Berlin. Dann denke ich manchmal „sehnsüchtig“ an mein Lieblingscafe oder meinen Lieblingsplatz.

Meine Pläne für die Zukunft:

Gerne würde ich für Cap Anamur noch weitere Einsätze machen und noch viel mehr bewirken. Ansonsten könnte ich es mir auch gut vorstellen noch meinen Master in Public Health zu machen.

Nele Grapentin (Cap Anamur Krankenschwester) spielt mit einem Kind im Innenhof des Healthcenter 2.
Nele Grapentin (Cap Anamur Krankenschwester) spielt mit einem Kind im Innenhof des Healthcenter 2.

Meine schönsten Erinnerungen an die Zeit im Projekt:

Es gibt viele wunderschöne Erinnerungen aber was mich immer wieder bewegt und mir vor Augen führt warum ich das mache, ist, wenn ein Patient sich von einer schweren Krankheit erholt. Besonders, wenn diese kleinen tapferen Kinder wieder gesund werden. Man probiert mit den wenigen vorhanden Ressourcen soviel wie möglich zu tun, und dann zu sehen wie ein kleines Kind was an Malaria, Pneumonie, Mangelernährung oder Masern erkrankt ist wieder anfängt zu lachen, sind für mich die schönsten Momente.

Auch bewegt mich immer wieder die Stärke der Frauen. Sie sind die Säule einer jeden Familie und die meiste Verantwortung liegt auf ihren Schultern. Ich würde mir wünschen, dass Frauen in Uganda mehr Respekt erhalten und sich ihrer starken Stimme mehr bewusst werden, und auch die Chance erhalten diese zu nutzen. Was ich für mich mitnehme ist, dass die Gleichberechtigung von Mann und Frau keine Selbstverständlichkeit ist und noch viel mehr für die Frauen und Mädchen in Afrika getan werden muss.

Mitarbeiter-Porträts