Sarah Schütz

Im Einsatz als Hebamme in der Zentralafrikanischen Republik

Sarah Schütz (rechts, Hebamme, Cap Anamur) unterwegs mit einer Kollegin im Distrikt Krankenhaus Bossombélé. © Jürgen Escher.
Sarah Schütz (rechts, Hebamme, Cap Anamur) unterwegs mit einer Kollegin im Distrikt Krankenhaus Bossombélé. © Jürgen Escher.

Name

Sarah Schütz

Alter

27 Jahre

Beruf

Hebamme

Einsatzland

Zentralafrikanische Republik

Einsatzdauer

6 Monate

Mein Alltag im Projekt

Wir machen Morgenvisite, danach bleibe ich in der maternité und mache mit den Matrônes zusammen die Sprechstunde für jegliche Art von gynäkologischen Beschwerden und Fragen. Parallel dazu läuft die Sprechstunde für Schwangere, geleitet von einer Assistente accoucheuse, und sofern sich dort Fragen stellen, bin ich auch dafür Ansprechpartnerin. Bei Geburten bin ich dann natürlich auch dabei. So gegen Mittag esse ich zusammen mit meiner Kollegin, und dann findet auch schon wieder die Nachmittagsvisite statt. In geburtshilflichen Notfällen bin ich auch durchgehend erreichbar, da wir auf dem Krankenhausgelände wohnen. Man wird in der Nacht gerufen, mit der Frage nach Kaiserschnitt oder Uterusruptur oder eingeklemmter Plazenta. Auch habe ich die Visite in all den anderen Services (Pädiatrie, Chirurgie und Innere) begleitet.

Was magst Du besonders an Deiner Arbeit?

In diesem Fall mochte ich besonders den Austausch mit den Mitarbeiter:innen vor Ort im Kreißsaal. Mir hat es Spaß gemacht, mit Ihnen zusammen zu arbeiten. Ich fand es beeindruckend, wie die Frauen ohne jegliche Art von Schmerzmittel ihr Kind zur Welt bringen. Ich fand es auch schön zu sehen, wie die Matrônes sich durch unseren Austausch auch weiter entwickelten, in ihrer Arbeit.

Zentralafrikanische Republik: Sarah Schütz (rechts, Hebamme, Cap Anamur) bei der Visite im Distrikt Krankenhaus Bossombélé.
Zentralafrikanische Republik: Sarah Schütz (rechts, Hebamme, Cap Anamur) bei der Visite im Distrikt Krankenhaus Bossombélé. © Jürgen Escher.

Gründe, warum Du für Cap Anamur arbeitest:

Ich finde die Vorstellung von einer kleinen NGO familiärer, als ein großer Apparat wie die UN oder MSF (Ärzte ohne Grenzen).

Einige Erinnerungen an besondere Momente:

Ich erinnere mich an eine Frühgeburt von Zwillingen von Maimuna (Name der Mutter), sie hat direkt verstanden, dass es schwierig um ihre Kinder steht, und hat so stark um das Überleben ihrer Kinder gekämpft. Sie hat Milch abgepumpt, die Milch eigenständig über die Magensonde gegeben und verstanden, dass die Sauerstoffsonden besonders für ihre Tochter überlebenswichtig waren. In der Familie hat man sich mit der Kängurumethode abgewechselt um die Kinder warm zu halten. Leider hat ihre Tochter es nicht geschafft. Ihr Sohn hat sich aber wunderbar weiterentwickelt. Diese Motivation und Willensstärke von Maimuna war einfach unglaublich beeindruckend.

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