Afghanistan

Unser Handeln dort im Überblick:
  • Bau von Krankenhäusern
  • Betreuung einer Dialyse-Station in Herat
  • Ausbildungsprogramm zur Krankenpflegekraft
  • Nachhilfe-Projekt
Unterricht in den Hebammen- und Krankenschwesternklassen.

Afghanistan

Unser Handeln dort im Überblick:
  • Bau von Krankenhäusern
  • Aufbau und Betreuung einer Dialyse-Station
  • Ausbildungsprogramme zur Krankenpflegepersonal
  • Nachhilfeprojekt

Unser Ziel

Verbesserung der medizinischen Versorgung – vor allem in ländlichen Gebieten.

Cap Anamur arbeitet in Afghanistan kontinuierlich an der Verbesserung der medizinischen Versorgung – vor allem in ländlichen Gebieten. Zu unseren Maßnahmen gehören neben dem Bau von Krankenhäusern und dem Aufbau einer Dialyse-Station auch Ausbildungsprogramme für die örtliche Bevölkerung, wie etwa zur Krankenpflegefachkraft, oder zur Hebamme.

Aktuelles

Projektberichte

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Gesundheitliche Eckdaten

Lebenserwartung

50/49 Jahre

(Frauen/Männer)

Säuglingssterblichkeit

113

pro 1.000 Geburten

Ärzt:innen

0,3

pro 1.000 Einwohner:innen

Cap Anamur Engagement im Afghanistan

1987 - 19892001 – heute

Die Situation im Afghanistan

Politische Lage

Bereits seit Jahrzehnten ist Afghanistan ein Land mit komplexer Sicherheitslage, in dem rivalisierende Milizengruppen versuchen, die unklaren Machtstrukturen in den 34 Provinzen des Landes für sich zu nutzen, während der Einflussbereich der Regierung meist nicht über die Hauptstadt Kabul hinausreicht. Mit der offiziellen Beendigung des Afghanistan-Einsatzes und dem Abzug der USA und der internationalen Truppen ist die Lage im Land anhaltend kritisch. Die Taliban haben im Sommer 2021 die Macht übernommen und eine Regierung gebildet.

Soziale Lage

Die Situation der Zivilbevölkerung in Afghanistan ist anhaltend problematisch. Viele Menschen flüchten vor Krieg, Gewalt und Perspektivlosigkeit. Abwanderung von Fachkräften und Akademiker:innen, die einen großen Beitrag für die gesellschaftliche und infrastrukturelle Weiterentwicklung des Landes hätten leisten können, ist die Folge. Weite Teile des Landes sind medizinisch chronisch unterversorgt, vor allem in ländlichen Regionen fehlt es an Ärzt:innen, Hebammen und Gesundheitseinrichtungen. Die langen Anfahrtswege zu den wenigen Krankenhäusern sind für die Landbevölkerung nicht nur gefährlich, sondern auch teuer und für schwer Erkrankte oder hochschwangere Frauen kaum zu bewältigen.

Patienten warten auf behandlung in der kleinen Klinik (Comprehensive Health Center) in Now Abad.
Patienten warten auf behandlung in der kleinen Klinik (Comprehensive Health Center) in Now Abad.

Cap Anamur baut Kliniken, um die Gesundheitsversorgung in Afghanistan nachhaltig zu verbessern. Mit Ausbildungsprogrammen werden Einheimische zu Fachkräften ausgebildet, insbesondere Frauen.

Spielende Kinder im Dorf Shade. Für die medizinische Versorgung von 45.000 Menschen in der Region Shade baute Cap Anamur ein kleines Krankenhaus.

Unser Engagement in Afghanistan

Ausbildungsprogramm zur Krankenpflegefachkraft

Ausbildungsprogramm zur Krankenpflegefachkraft und Nachhilfeprogramm für Kinder aus einkommensschwachen Familien

Cap Anamur bietet ein dreijähriges Ausbildungsprogramm zur Krankenpflegekraft an, welches sich an Teilnehmer:innen aus ländlichen Regionen richtet, die sich im Anschluss an die Ausbildung dazu verpflichten für eine gewisse Zeit wieder in ihre Heimatdörfer zu gehen, um die medizinische Versorgung dort zu verbessern.

Zuvor hatten wir über Jahre hinweg zwei Ausbildungswege für Hebammen und Community Health Nurses angeboten, deren insgesamt über 200 Absolventinnen bereits in ruralen Gebieten tätig sind.

Die neue Regierung der Taliban erschwert unsere Arbeit zusätzlich. Den Mädchen und Frauen im Besonderen, wird der Zugang zu Bildung eingeschränkt. Aktuell dürfen Mädchen nur bis zur 6. Klasse, also bis zum Alter von 12 Jahren die öffentlichen Schulen besuchen. Unser Nachhilfe-Projekt ist unmittelbar von der Frauen- und Bildungsfeindlichkeit der Taliban betroffen. Derzeit dürfen wir nur Jungen unterrichten.

Unterricht in den Hebammen- und Krankenschwesternklassen. Praktische Geburtshilfe-Ausbildung mit Puppen.
Unterricht in den Hebammen- und Krankenschwesternklassen. Praktische Geburtshilfe-Ausbildung mit Puppen.
Für die medizische Versorgung von 45.000 Menschen in der Region Shade baute Cap Anamur ein kleines Krankenhaus. Schon jetzt gilt das Krankenhaus als Modellbeispiel für die Form des CHC (Comprehensive Health Center). Rundgang im CHC mit der Landtagsabgeortneten Frau Tahiri (links) und dem Cap Anamur-Geschäftsführer Bernd Göken (Mitte).

Bau von Krankenhäusern

Bau von Krankenhäusern

Um die Anzahl medizinischer Einrichtungen und das Behandlungsspektrum im Land zu erhöhen, errichten wir Krankenhäuser und übergeben sie nach dreijährigem Betrieb in staatliche Hände. Mittlerweile haben wir bereits sechs vollwertige Kliniken gebaut.

Zudem unterstützen wir eine der wenigen Dialysestationen des Landes, die mit unserer Hilfe etwa 2.100 Dialysen pro Jahr durchführt.

Aufbau und Betreuung einer Dialysestation

Aufbau und Betreuung einer Dialysestation

Im Provinzhospital von Herat, der zweitgrößten Stadt Afghanistans, unterstützt Cap Anamur das einzige staatliche Dialyse-Zentrum mit der Bereitstellung von finanziellen Mitteln und technischer Ausrüstung.

Seit 2016 können wir damit besonders Menschen, die sich das kostenintensive Dialyseverfahren nicht leisten können, die lebenswichtige Behandlung ermöglichen. Anfang 2021 konnten wir zudem zwei weitere Dialysegeräte, eine Spende der Universitätsklinik Münster, nach Afghanistan senden, und künftig noch mehr lebensrettende Dialysen durchführen. 2020 hat die von uns unterstützte Dialyse-Station in Herat insgesamt 3895 Dialysen durchgeführt, an 1245 Patienten, davon 56 Kinder und 424 Frauen.

In Afghanistan führt Cap Anamur seit 2015 Dialyse-Behandlungen für Menschen durch, die sich diese nicht leisten können.

Erfolg in Zahlen

über 200 Absolventinnen

Hebammen und Community Health Nurses, die bereits in ruralen Gebieten tätig sind.

6 vollwertige Kliniken

gebaut und schon in staatliche Hände übergeben.

3.895 Dialysen

in 2020 finanziert.

Wie es weitergeht

Die Ereignisse im Zuge des Abzugs der internationalen Truppen aus Afghanistan und der Machtergreifung der Taliban im Sommer 2021 verändern das Land. Auch unsere Arbeit ist davon betroffen, geht aber bisher weiter. Unser langjähriger Projektleiter Faisal Haidari beschreibt es so: „Die Arbeit geht weiter – unter wesentlich schwereren und unsicheren Bedingungen und wir sind besorgt über die Zukunft des Landes.“

Die bisherigen Maßnahmen der Taliban betreffen vor allem die Mädchen und Frauen im Land, denen der Zugang zu Bildung und Gleichberechtigung abermals stark eingeschränkt wird. In Kooperation mit unseren örtlichen Ansprechpartnern aus Regierung und Verwaltung, versuchen wir unsere Projekte bestmöglich fortzuführen, sie werden dringend benötigt.

Schülerinnen aus dem Cap Anamur-Projekt bei der Arbeit in der kleinen Klinik (CHC) in Now Abad.
Schülerinnen aus dem Cap Anamur-Projekt bei der Arbeit in der kleinen Klinik (CHC) in Now Abad.