12. September 2014 Madagaskar, Projektberichte

Eröffnung unserer neuen Chirurgie

Das durch Cap Anamur gebaute OP-Gebäude wird feierlich eröffnet, und schon am selben Tag findet erfolgreich der 1. Kaiserschnitt im neuen Operationssaal statt.

Andreas Tsukalas (2.v.r, Organisator, Architekt und Techniker) bei einem Rundgang im Referenz-Krankenhaus Bezaha (Centre Hositalier de Reference) mit dem Chefarzt der Chirurgie Dr. Mohamadi (links), dem betrieblichem Leiter Mr. Gerard (Mitte), der Krankenschwester Silke Schopf (rechts) Hier mit dem Umbauplan der Chirurgie, die Cap Anamur komplett sanieren wird.
Andreas Tsukalas (2.v.r, Organisator, Architekt und Techniker) bei einem Rundgang im Referenz-Krankenhaus Bezaha (Centre Hositalier de Reference) mit dem Chefarzt der Chirurgie Dr. Mohamadi (links), dem betrieblichem Leiter Mr. Gerard (Mitte), der Krankenschwester Silke Schopf (rechts) Hier mit dem Umbauplan der Chirurgie, die Cap Anamur komplett sanieren wird.
Feierlichkeiten zur Eröffnung mit Politikern der nationalen Regierung und weiteren Gästen

Nach rund fünf Monaten Bauzeit wurden die Arbeiten an der neuen chirurgischen Abteilung des Krankenhauses in Fandriana im Juni abgeschlossen. Im Anschluss wurden auch das Labor, die Ultraschallstation und die Apotheke umgebaut, renoviert und mit dem erforderlichen Equipment ausgestattet. Im Juli war es dann soweit: Zur offiziellen Eröffnung der chirurgischen Abteilung wurde ein großes Fest veranstaltet. Die Menschen der umliegenden Dörfer kamen in Scharen und freuten sich, dass in ihrer Region ab jetzt eine umfassende medizinische Versorgung möglich ist. Zuvor mussten sie für alle operativen Eingriffe rund 50 Kilometer nach Ambositra fahren. In akuten Situationen und ohne Auto eine lange und nicht immer zu bewerkstelligende Reise – zumal die Patienten oft schon bis zu 60 Kilometer zurückgelegt haben, um bis nach Fandriana zu kommen.

Zu den Feierlichkeiten reisten auch Politiker der nationalen Regierung aus Antananarivo an, sowie bedeutende Persönlichkeiten aus Ambositra und die lokalen Autoritäten des Distriktes Fandriana. In zahlreichen Reden wurde dem Engagement des Cap-Anamur-Teams vor Ort und vor allem den Spendern und Spenderinnen in Deutschland gedankt, ohne deren Initiative dieser Ausbau nicht möglich gewesen wäre.

Flußüberquerung in der Nähe von Bezaha.
Noch am selben Tag findet der 1. Kaiserschnitt im durch Cap Anamur gebauten OP statt

Noch an diesem Tag fand der erste Kaiserschnitt in dem neuen OP statt. Es war die 30 Jahre alte Miarisoa Lilia aus Fandriana, die mit Wehen zur Entbindung ihres ersten Kindes in unser Krankenhaus kam. „Nach und nach stellte sich heraus, dass trotz Wehen der Geburtsvorgang keine richtigen Fortschritte macht“, erinnert sich die Cap-Anamur-Ärztin Friederike Hunstig. „Wir haben sie notfallmäßig mit Ultraschall untersucht, doch es schien alles in Ordnung, was das Kind betraf. Um das Baby durch den Geburtsstillstand nicht weiter zu gefährden, war ein Kaiserschnitt die sicherste Lösung.“ Das chirurgische Team begann umgehend mit den entsprechenden Vorbereitungen und leitete die Spinalanästhesie ein. Die erfahrene Oberschwester Lala übernahm sofort nach der Entbindung noch im OP die Erstversorgung der kleinen Kanto Miangola. Der Eingriff verlief ohne Komplikationen. Mutter und Tochter haben den Eingriff sehr gut überstanden und konnten schon nach wenigen Tagen nach Hause entlassen werden.

Das Operationsgebäude trägt maßgeblich dazu bei, die Gesundheitsverorgung zu verbessern

Durch den Bau des Operationsgebäudes wurde die Einrichtung auf einen höheren medizinischen Status gehoben, nun sind umfassende Behandlungsoptionen möglich. Wir freuen uns, dass wir damit einen Beitrag für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung der rund 260.000 Menschen im Distrikt Fandriana leisten konnten.