Projektbesuch im Cap Anamur Krankenhaus im Sudan
Die Qualitätssicherung und -optimierung innerhalb unserer Projekte gehört zu einem wichtigen Bestandteil unserer Arbeit. Daher sind wir immer im engen Austausch mit unseren Projektmitarbeiter:innen vor Ort. Darüber hinaus stellen wir mit Projektbesuchen sicher, wie die Arbeit vor Ort läuft und welche Weiterentwicklungsmaßnahmen zur Optimierung umgesetzt werden können.
Cap Anamur Projektkoordinatorin zu Besuch im Sudan
Zuletzt war Yasmin Hiller, Projektkoordinatorin von Cap Anamur für einen 10tägigen Projektbesuch in unserem Krankenhaus im Sudan. Vor Ort hat sie sich einen Überblick über die zuletzt abgeschlossenen Bauarbeiten, die Abläufe im Krankenhausalltag und verschiedenen Maßnahmen zur Prozessoptimierung gemacht.
Cap Anamur Projektmitarbeitende bilden das lokale Personal weiter
Derzeit sind vier Projektmitarbeiter:innen in unserem Krankenhaus in Lwere tätig. Andreas koordiniert die anstehenden Bauarbeiten und ist für die Verteilung von benötigten Materialien in die vier Kliniken im Umkreis von 150 Kilometern zuständig. Anke führt als Kinderärztin Visiten und Behandlungen durch, Sophie ist als Hebamme bei vielen Geburten dabei und gibt Best-Practies an die lokalen Hebammen weiter und die Krankenpflegekraft Mirja unterstützt die Arbeit des medizinischen Pflegepersonals im Krankenhaus.
Anke und Sophie haben mit den lokalen Mitarbeiter:innen Personalgespräche geführt um von diesen in persönlichen Gesprächen zu erfahren, was sie für Verbesserungsvorschläge haben oder welche Veränderungen sie sich wünschen. Durch diese Gespräche ist ein intensiverer Austausch zwischen den Cap Anamur Projektmitarbeitenden und dem lokalen Personal entstanden. Das Krankenhauspersonal fühlt sich dadurch viel wertgeschätzter und motivierter. In diesem Zusammenhang haben Anke und Sophie den Mitarbeitenden auch das Erstellen von Dienstplänen gezeigt – auch diese Neueinführung stärkt die Eigenständigkeit und die Verantwortungsbereitschaft. Denn im Krankenhaus haben wir sowohl muslimische als auch christliche Mitarbeitende, die bei entsprechenden Feiertagen die Möglichkeit bekommen sollen, dass sie an diesen Tagen nicht arbeiten müssen.
Unser Projektkoordinator Andreas ist im engen Austausch mit unseren Außenkliniken. Damit kennt er den Bedarf an neuem Equipment oder Material, welches er an die Kliniken ausliefert. Da wir unsere medizinischen Einrichtungen ständig baulich optimieren gibt und gab es für ihn einiges zu tun.
Mit Baumaßnahmen entwickeln wir das Krankenhaus stetig weiter
Ganz aktuell wurde in Lwere das Fundament für einen neue Notaufnahme gelegt. Bis Oktober soll der Neubau fertiggestellt werden. Darüber hinaus werden zwei Patientenzimmer neu errichtet. Das Gebäude der alten Notaufnahme wird zur Krankenstation umgebaut. Andreas hat im ganzen Krankenhausbereich die Stromversorgung so optimiert, dass Fehler schneller lokalisiert und behoben werden können. Auch die Patientenwaschräume wurden neu errichtet.
Yasmin Hiller hat neben unserem großen Krankenhaus in Lwere auch die beiden Außenposten in Debbie und Kurungu besucht um sich von den Arbeitsabläufen und aktuellen Baumaßnahmen ein Bild zu machen.
Ihre Eindrücke aus dem Projekt beschreibt sie so: „Das Projekt in den Nuba Bergen ist ganz besonders. Nicht nur die besondere Lage und Landschaft, sondern auch die Gastfreundschaft und die freundliche Art der Nuba haben mich sehr begeistert.
Die Zusammenarbeit zwischen unseren entsandten Projektmitarbeitenden und dem lokalen Personal ist besonders freundschaftlich und intensiv. Die Bereitschaft des Krankenhauspersonals von den Fachkräften neue Dinge zu lernen und im gemeinsamen Austausch zu sein, wurde mir in Gesprächen immer wieder bestätigt. Das Interesse ist sehr groß, sich im Arbeitskontext zu verbessern und auch die Motivation ist sehr hoch.“
Das Krankenhaus wird jedes halbe Jahr durch eine umfangreiche Lieferung mit Medikamenten, Verbrauchsmaterial und Baumaterial ausgestattet. Derzeit sind die Bestände noch komplett aufgefüllt und die Bauarbeiten können mit gut umgesetzt werden. Im Mai beginnt in den Nuba Bergen die Regenzeit, bis dahin werden die wichtigsten Arbeiten abgeschlossen oder nur noch wenige Arbeiten durchgeführt. Für den Bau des neuen Emergency Rooms hat Cap Anamur von der lokalen Community Steine im Wert von 5.000 USD erhalten. Diese unterstreicht auch die gute Zusammenarbeit zwischen den lokalen Behörden und unserer Organisation.