Eine weiterführende Schule für die Zentralafrikanische Republik
Seit Jahren baut Cap Anamur in der Zentralafrikanischen Republik Schulen, um den Kindern eine bessere Bildung zu ermöglichen. Jedoch gibt es im Land immer noch viel zu wenig weiterführende Schulen.
Die Versorgung mit Grundschulen konnte durch unsere Arbeit in den letzten Jahren deutlich verbessert werden, besonders in den ländlichen Regionen
In den letzten 2 Jahren haben wir drei Grundschulen in Bondio, Bowese 2 und Bossongo Café neu bauen können. Aktuell erweitern wir die viel zu klein gewordene Grundschule in Bossembélé, unserem Projektstandort. Es werden drei weitere Klassenräume gebaut, damit noch mehr Schüler und Schülerinnen die Schule besuchen können.
Weiterführende Schulen sind jedoch in den ländlichen Regionen nicht vorhanden.
Neben den Erfolgen die wir im Ausbau des Grundschulsystems erreichen können, werden wir jedoch auch mit Problemen konfrontiert, die wir zukünftig gerne lösen würden.
Im Distrikt Bossembélé gibt es für die etwa 130.000 Menschen nur eine weiterführende Schule und zwar in der Distrikthauptstadt. Um diese Schule besuchen zu können, müssen die Schüler und Schülerinnen jedoch in die Hauptstadt ziehen, da ein täglicher Transfer nicht möglich ist. Dies bringt nicht nur Kosten für die Unterbringung der Kinder mit sich, die viele Familien nicht aufbringen können, sondern auch einige andere Probleme.
Die Kinder, die mit 12 Jahren auf die weiterführende Schule gehen, müssen dazu ihre Heimatdörfer verlassen. Damit sind sie größtenteils auf sich selbst gestellt, da sie ihre familiären Strukturen nicht mehr um sich haben. Ohne den Schutz der Familie kommt es daher vermehrt zu Drogenmissbrauch, Kriminalität oder sogar Prostitution der jungen Mädchen, die damit ihren Unterhalt selbst verdienen müssen.
Diese Umstände führen meist dazu, dass Eltern aus den ländlichen Regionen ihre Kinder nicht zur weiterführenden Schule gehen lassen. Die Anzahl der Schüler und Schülerinnen, die mit 12 Jahren die Schule verlassen ist daher sehr hoch. Viele Jungen müssen dann bereits durch eigene Arbeit zum Einkommen ihrer Familien beitrage und die Mädchen werden in vielen Fällen jung verheiratet.
Cap Anamur haben diese Umstände veranlasst, über den Bau einer weiterführenden Schule in ländlicher Region nachzudenken
Dafür wurden bereits beim Projektbesuch von Dr. Werner Höfner im Mai 2022 erste Gespräche mit der zuständigen Präfektin und dem Bürgermeister geführt. Ein entsprechendes Grundstück für das Schulgebäude wurde bereits in Aussicht gestellt. Jedoch macht der vorherrschende Lehremangel die Projektumsetzung schwierig.
Der Lehrermangel ist in der Zentralafrikanischen Republik sehr hoch
Für den Betrieb der weiterführenden Schule werden dringend qualifizierte Lehrerkräfte benötigt. Für die vorhandenen Grundschulen ist der Bedarf gedeckt. Auch Cap Anamur bildet regelmäßig Lehrer und Lehrerinnen weiter, damit diese an den Grundschulen arbeiten können.
Jedoch gibt es für höhere Schulen kaum entsprechend ausgebildetes Personal. Daher müsste zur erfolgreichen Projektumsetzung zunächst der Lehrermangel beseitigt werden. Diese Lehrer und Lehreinnen müsste der Staat zur Verfügung stellen und auch zuverlässig bezahlen. Dies setzt weitere Gespräche, besonders mit dem zuständigen Ministerium voraus. Denn ohne Lehrpersonal kann ein erfolgreiches Schulprojekt nicht realisiert werden.
Cap Anamur ist es ein großes Anliegen, den Kindern in der Zentralafrikanischen Republik auch eine höhere Schulbildung zu ermöglichen. Daher werden wir an der Realisierung dieses Schulprojekts weiterarbeiten und im Austausch mit den zuständigen Verantwortlichen bleiben.