Medizinische Versorgung von Frühgeborenen in unserem Krankenhaus in der Zentralafrikanischen Republik
In der Zentralafrikanischen Republik herrscht die zweithöchste Säuglingssterblichkeit weltweit. In unserem Krankenhaus setzen wir uns dafür ein, die medizinische Versorgung von Frühgeborenen zu verbessern.
In unserem Krankenhaus haben wir trotz aller Fortschritte, die wir in den letzten 10 Jahren erlangt haben, nur begrenzte Therapieoptionen für frühgeborene Kinder. In den letzten Wochen konnten wir durch intensive Betreuung drei zu früh geborene Säuglinge erfolgreich versorgen.
In der Zentralafrikanischen Republik herrscht die zweithöchste Säuglingssterblichkeit weltweit
Jährlich sterben immer noch 97 Kinder je 1.000 Lebendgeburten im Jahr. Viele Frühgeborene haben keinen einfachen Start ins Leben, da die Gesundheitsversorgung begrenzt ist und der Zugang zu qualitativ hochwertiger neonataler Versorgung eingeschränkt ist. Auch die Anzahl an Krankenhäusern im Land ist weiterhin unzureichend, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung abzudecken.
Daher haben wir 2013 angefangen in Bossembélé, 150 Kilometer von der Hauptstadt Bangui entfernt, ein Krankenhaus im Wiederaufbau und Betrieb zu unterstützen. Seither betreiben wir die medizinische Einrichtung und entsenden regemäßig Mediziner:innen zur Unterstützung des Krankenhauspersonals.
Seit Januar ist die gelernte Kinderkrankenschwester Simone für sechs Monate im Cap Anamur Krankenhaus. Sie kümmert sich aktuell intensiv um drei frühgeborene Säuglinge. Mit einer Maximaltherapie im Überwachungszimmer der Geburtsabteilung des Krankenhauses hat Simone gemeinsam mit den Kolleg:innen vor Ort, die Neugeborenen versorgt.
Die Frühgeborenen werden intensiv betreut
Diese Therapie umfasst intensive Maßnahmen, wie Ernährung über eine Magensonde oder die Unterstützung der Mütter beim Stillen und dem Trinktraining mit einer Spritze. Da es im Krankenhaus keine Wärmebetten oder Heizstrahler für die Versorgung der Frühgeborenen gibt, ist die Unterkühlung der Säuglinge ein großes Risiko. Daher werden die Mütter angeleitet, ihre Kinder mit der Känguru-Methode zu wärmen. Zudem fördert dies die Mutter-Kind-Bindung und stimuliert die Atmung, da es auch keine atemunterstützenden Geräte gibt.
Neugeborene mit respiratorischen Anpassungsstörung, Krampfanfällen oder auch schweren Neugeborenen-Infektionen können somit, trotz der begrenzten Behandlungsmöglichkeiten im neonatologischen Bereich, gut überwacht, betreut und behandelt werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist die Schulung von medizinischem Personal und die Sensibilisierung der Gemeinschaft
Durch gezielte Schulungen können wir die Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden verbessern und sicherstellen, dass sie die besonderen Bedürfnisse von Frühgeborenen verstehen und effektiv darauf reagieren können. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, das Bewusstsein in der Gemeinschaft zu stärken, um frühzeitige Schwangerschaftsvorsorge und eine unterstützende Umgebung für Schwangere zu fördern.
So sind wir in der Lage der hohen Säuglingssterblichkeit in der Zentralafrikanischen Republik entgegenzuwirken.