Cholera im Sudan: Eine stille Katastrophe – Cap Anamur hilft vor Ort in den Nuba-Bergen
Ein rasanter Anstieg der Cholera-Fälle fordert im Sudan zahlreiche Todesopfer. Der Ausbruch trifft ein Land, das durch Krieg und Gewalt zerrüttet ist.
Im Sudan breitet sich derzeit eine tödliche Krankheit unaufhaltsam aus: Cholera. Seit Jahresbeginn wurden über 29.000 Erkrankungen gemeldet – mehr als 600 Menschen sind bereits dieses Jahr gestorben. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Besonders betroffen sind die Regionen Khartoum, Darfur und Kordofan – Gebiete, in denen die medizinische Versorgung ohnehin kaum noch existiert. Auch in den Nuba-Bergen, wo Cap Anamur ein Krankenhaus betreibt, sind nun erste Cholera-Fälle aufgetreten.
Eine Krankheit im Schatten des Krieges
Der Ausbruch trifft ein Land, das durch Krieg und Gewalt zerrüttet ist. Ganze Landesteile sind unbewohnbar geworden, die Infrastruktur liegt in Trümmern. Rund 10 Millionen Menschen sind im eigenen Land auf der Flucht – viele leben in Notunterkünften, ohne sauberes Wasser, ohne Toiletten, ohne medizinische Hilfe.
Zerstörte Wasserleitungen, sabotierte Stromnetze, geplünderte oder verlassene Kliniken: In diesem Chaos findet Cholera ideale Bedingungen. Die Krankheit braucht keine Waffe – nur schmutziges Wasser.
Was ist Cholera?
Cholera ist eine schwere Durchfallerkrankung, verursacht durch Bakterien, die vor allem über verunreinigtes Wasser übertragen werden. In Krisengebieten wie dem Sudan ist sie eine ständige Bedrohung.
Die Symptome treten plötzlich auf: starker, wässriger Durchfall, Erbrechen, rascher Flüssigkeitsverlust. Ohne Behandlung kann Cholera innerhalb weniger Stunden tödlich enden.
Gefährdet sind die Schwächsten
Für Menschen mit Zugang zu sauberem Wasser und medizinischer Hilfe ist Cholera behandelbar. Doch für viele – vor allem Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Kranke – ist sie lebensbedrohlich.
In den überfüllten Flüchtlingslagern, wo Familien dicht gedrängt leben, fehlt es an allem. Die Krankheit breitet sich wie ein Lauffeuer aus. Und viele Krankenhäuser sind zerstört, überfüllt oder schlicht nicht mehr funktionsfähig.
Unsere Hilfe vor Ort
Cap Anamur ist in den Nuba-Bergen präsent. In unserem Krankenhaus bereiten wir uns auf die Behandlung von Cholera-Patient:innen vor. Dafür bauen wir separate Isolationszelte, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Gleichzeitig versorgen wir die Menschen mit sauberem Wasser, Hygienematerialien und Aufklärung – einfache, aber wirksame Mittel, um Leben zu schützen.
Die Behandlung ist oft unkompliziert, aber entscheidend: Flüssigkeit, Salz, Medikamente – mehr braucht es oft nicht. Doch selbst diese Grundversorgung ist in vielen Regionen nicht mehr gewährleistet.
Die Lage ist dramatisch – und sie verschärft sich
Fast 2.000 Menschen sind seit Juli 2024 bereits an Cholera gestorben, und täglich kommen neue Fälle hinzu. Mit Beginn der Regenzeit droht die Lage weiter zu eskalieren. Gleichzeitig fehlt es an allem: an Geld, an medizinischem Personal, an lebenswichtigen Ressourcen.
Doch Cap Anamur bleibt – auch wenn es gefährlich ist. Wir helfen dort, wo andere längst nicht mehr hinkommen.
Ihre Hilfe zählt
Mit Ihrer Spende können wir:
- Medikamente und Rehydrierungslösungen beschaffen
- Cholera-Isolationszelte aufbauen und ausstatten
- Menschen mit sauberem Wasser und Hygieneartikeln versorgen
Jeder Beitrag hilft, Leben zu retten.