Update aus Soroti, Uganda – Gemeinsam Schule neu denken
In Soroti wächst eine Schule, die Bildung, Inklusion und Zukunft für alle Kinder neu definiert.
In Soroti, im Osten Ugandas, entsteht etwas Besonderes: ein Schulort, der nicht nur Bildung vermittelt, sondern auch Zugehörigkeit, Schutz und Zukunftsperspektiven bietet. Die St. Padre Pio School wächst nicht nur räumlich, sondern auch im Anspruch, allen Kindern – mit und ohne Behinderung – gerecht zu werden
Renovierung abgeschlossen: Mehr Platz, bessere Bedingungen
Ein zentrales Schulgebäude mit drei großzügigen Klassenräumen, Lehrerzimmer und Büroräumen wurde in den vergangenen Wochen umfassend renoviert. Dank neuer Fenster, Türen, Dach- und Putzarbeiten sowie einer einfachen, aber funktionalen Möblierung können hier künftig bis zu 180 Kinder lernen. In den kommenden Tagen wird das Gebäude feierlich eröffnet – ein Moment der Freude für Schüler:innen, Lehrkräfte und die Dorfgemeinschaft.
Auch an der Infrastruktur wurde gearbeitet: Eine solarbetriebene Wasserpumpe sichert die Versorgung, Regenwassertanks wurden installiert, und erste Schritte zur dauerhaften Stromversorgung sind in die Wege geleitet.
Inklusion als nächstes Ziel: Ein Ort für alle Kinder
Ein nächster, bedeutender Schritt ist der Bau einer Einrichtung für Kinder mit geistigen oder körperlichen Behinderungen – direkt auf dem Gelände der bestehenden Schule. Die Vision: Ein geschützter Lern- und Lebensraum, der Inklusion nicht nur ermöglicht, sondern aktiv fördert.
Gedacht ist an eine ebenerdige, großzügige U-förmige Gebäudeform mit Schlafräumen, Kreativbereichen, Klassenräumen und barrierefreien Sanitäranlagen. Kinder sollen hier nicht nur unterrichtet, sondern in ihrer Ganzheit begleitet werden – mit Platz für Spiel, handwerkliche Tätigkeiten, Gartenarbeit, Musik, Theater oder Tanz.
Besonders wichtig: Die Kinder mit und ohne Behinderung sollen möglichst viele Alltagsmomente miteinander teilen – gemeinsames Essen, gemeinsames Spielen, gemeinsames Lernen. Einfache Maßnahmen mit großer Wirkung für ein Miteinander auf Augenhöhe.
Herausforderungen: Schlafplätze, Strom, Sicherheit
Neben der geplanten Einrichtung bestehen weiterhin große Herausforderungen: Rund 110 der insgesamt 350 Schüler:innen schlafen aktuell in Klassenzimmern oder provisorisch in einem leergeräumten Büro. Ein eigener Schlafsaal ist dringend nötig – idealerweise als Teil des neuen Inklusionsbaus oder durch einen Anbau.
Auch die Stromversorgung ist nur bedingt stabil, einige Solaranlagenteile müssen ersetzt oder überarbeitet werden. Zusätzlich braucht es einfache Sicherheitsmaßnahmen wie das Abdecken offener Wassergräben, um Unfälle zu verhindern.
Perspektive: Ein starkes Zeichen für Soroti und darüber hinaus
Wir wollen nicht einfach nur „eine weitere Schule“ bauen. Unser Ziel ist ein Modellprojekt für Inklusion in einer Region, in der Kinder mit Behinderung oft noch ausgeschlossen sind. Das neue Gebäude soll ein Zeichen setzen – für Würde, Teilhabe und Gleichberechtigung.
Natürlich sind noch viele Fragen offen: zur Raumaufteilung, zur Personalausstattung, zu Betriebskosten. Erste Berechnungen zeigen aber: Mit überschaubaren Mitteln ist es möglich, eine Betreuung, Verpflegung und medizinische Versorgung sicherzustellen.
Ein gemeinsames Projekt mit dem Orden der Little Sisters of St. Francis
Die Realisierung dieses Projekts erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Orden der Little Sisters of St. Francis, die seit Jahren in Soroti tätig sind und dort mit großem Engagement für Bildung, soziale Gerechtigkeit und medizinische Versorgung eintreten. Ihre lokale Verankerung und ihr Erfahrungsschatz sind von unschätzbarem Wert für den Erfolg und die Nachhaltigkeit des Vorhabens.
Wir bleiben dran – mit Überzeugung und Unterstützung.
Die Entwicklung der Schule in Soroti ist ein Beispiel dafür, was möglich wird, wenn viele gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten. Mit Kreativität, Einsatz – und mit eurer Hilfe.