28. September 2020 Bangladesch, Projektberichte

Corona trifft eines der ärmsten Länder am schlimmsten

Unser Einsatz in Bangladesch: Wir führen die Kooperationen mit örtlichen Gesundheitseinrichtungen durchgehend fort, um die Versorgung der ärmsten Menschen des Landes zu gewährleisten.

Wartende Patienten im Generalhospital und Spezialklinik von Prof. Dr. Moazzem Hossain.
Wartende Patienten im Generalhospital und Spezialklinik von Prof. Dr. Moazzem Hossain.
Hohe Bevölkerungsdichte, Armut und mangelhafte Gesundheitsversorgung

Bangladesch ist das Projektland, mit den höchsten Corona-Zahlen, in dem wir aktuell tätig sind – Grund dafür ist die hohe Bevölkerungsdichte, die vorherrschende Armut und die mangelhafte Gesundheitsversorgung, besonders der so genannten Ultra Poors.

Unser Hauptziel – kostenlose Gesundheitsversorgung insbesondere der so genannten Ultra Poors

Mit 161 Millionen Menschen ist Bangladesch eines der am dichtesten besiedelten Ländern der Welt. Noch dazu leben etwa 40 Prozent der Menschen unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Dies macht Bangladesch zu einem der ärmsten Länder der Welt. Die Gesundheitsversorgung ist mangelhaft und die Mütter- und Kindersterblichkeit ist hoch. Aufgrund der hohen Anzahl an sehr armen Menschen in der Bevölkerung und einer kostenpflichtigen medizinischen Versorgung – werden diese Ultra Poors von der Gesundheitsversorgung ausgeschlossen.

Mutter und Kind im Hospital Kalai in Kalai.
Mutter und Kind im Hospital Kalai in Kalai.
Cap Anamur seit 2007 im Land tätig – in Kooperation mit örtlichen Gesundheitseinrichtungen

Die Arbeit von Cap Anamur / Deutsche Not-Ärzte e.V. begann in Bangladesch bereits 2007. Damals leisteten wir Nothilfe für die Opfer des Zyklons Sidr. Seitdem sind wir durchgehend vor Ort und unser Hauptziel ist die Gesundheitsversorgung der ärmsten Menschen des Landes, besonders der Frauen und Kinder, die meist keinen Zugang zum Gesundheitssystem haben.

Cap Anamur stellt Medikamente, Versorgungsmaterialien, medizinische Instrumente und technische Geräte.

Daher haben wir mit derzeit vier staatlich und drei nichtstaatlich geführten Gesundheitseinrichtungen im ganzen Land Kooperationsverträge geschlossen. Sie legen fest, dass die Einrichtungen mittellose Patient:innen kostenlos behandeln und das Gesundheitswesen somit für die ärmsten Menschen des Landes geöffnet wird. Im Gegenzug versorgen wir die Einrichtungen mit allen notwendigen Medikamenten, Versorgungsmaterialien, medizinischen Instrumenten und technischen Geräten. Vor allem für landesweit stark benachteiligte Frauen bildet dieses Angebot eine seltene Chance auf adäquate medizinische Versorgung, auf die sie vorrangig in der Schwangerschaft angewiesen sind.

Maskenverteilung
Maskenverteilung
Sehr hohe Infektionszahlen: Unsere Arbeit ist wichtiger denn je.

Bangladesch ist das Projektland, mit den höchsten Corona-Zahlen, in dem wir aktuell tätig sind.
Zwar hat Bangladesch durch einen frühen Lockdown auf die Corona-Pandemie schnell reagiert, jedoch konnte dadurch die hohe Zahl an Tagelöhnern nicht mehr ihrer Beschäftigung nachgehen, und sich und ihre Familien nicht mehr versorgen. Dadurch hat sich sowohl die Lebenssituation der Ultra Poors als auch ihre medizinische Versorgung noch einmal verschlechtert.
Wir waren – trotz der Umstände rund um die Corona-Pandemie – durchgehend mit unseren kooperierenden Krankenhäusern für die ärmsten Menschen in Bangladesch da. Und aktuell ist die Bereitstellung einer kostenfreien medizinischen Versorgung wichtiger als je zuvor.

Eine Spende trägt unmittelbar dazu bei, die medizinische Versorgung in Bangladesch zu verbessern.