13. März 2024 Mosambik, Projektberichte

Der erste Monat als Hebamme in Mosambik

Seit vier Wochen ist Anja als Hebamme für Cap Anamur in Mosambik. Sie unterstützt die Geburtsabteilung im Krankenhaus Pemba. Cap Anamur baut seit 2022 zerstörte Gesundheitseinrichtungen im Norden des Landes wieder auf und entsendet medizinische Fachkräfte.

Anja arbeitet seit einem Monat für Cap Anamur als Hebamme in Mosambik
Anja berichtet von ihrem ersten Monat in Mosambik

„Seit dem 14. Februar arbeite ich im Hospital Pemba. An meinem ersten Tag führte mich die leitende Hebamme Janethe durch die Abteilung. Als wir nach unserem Rundgang in den Kreißsaal zurückkehrten, lag eine junge Frau in den letzten Wehen und ich durfte die Geburt eines gesunden Jungen begleiten – was für ein Einstieg.
In den folgenden Tagen habe ich das Team der Maternidade begleitet, um die Abläufe auf der Station kennenzulernen.

In den ersten vier Wochen habe ich bereits unterschiedlichste Erfahrungen gesammelt.

Dabei waren auch sehr traurige, die ich so in Deutschland noch nicht erlebt hatte.

Einmal bat mich mein Kollege Lukas, der auf der Intensivstation des Krankenhauses arbeitet, um einen Ultraschall bei einer an Malaria erkrankten jungen Frau in der 24. Schwangerschaftswoche. Er wollte gerne wissen, ob das Kind noch lebte, da die Vitalwerte der Schwangeren sich verschlechterten. Das Kind lebte an diesem Tag noch, wurde am nächsten geboren und verstarb leider nach kurzer Zeit. Der Zustand der Mutter verschlechterte sich weiter und leider ist auch sie an den Folgen von Malaria verstorben.

Aber es gab auch viele schöne Ereignisse und viele reibungslose Geburten, die ich begleiten konnte.
Als Hebamme hat Anja bereits in den ersten Wochen viele Geburten im Krankenhaus in Mosambik begleitet
Auch diesem Neugeborenen hat Anja als Hebamme in Mosambik auf die Welt geholfen
Die hygienische Situation in der Geburtsabteilung muss deutlich verbessert werden um Infektionskrankheiten vorzubeugen

Besonders aufgefallen ist mir schon nach kurzer Zeit, dass die hygienischen Zustände auf der Geburtsstation, deutlich verbessert werden müssen. Es ist leider kein grundlegendes Wissen über Handlungsabläufe in Bezug auf Hygiene vorhanden. Es finden täglich Reinigungsarbeiten statt, aber die Maßnahmen sind so gering, dass das Infektionsrisiko dadurch massiv gesteigert wird.

Ich werde in dem kommenden Monat vorerst versuchen so zu arbeiten, wie es die Hebammen, die Krankenschwestern und auch die Gynäkologen tun, um mich anzupassen und so Ressourcen herauszufinden.

Ich hoffe, dass ich mit Hilfe von Janethe Möglichkeiten erarbeiten kann, um die Hygiene und die Versorgung der Schwangeren und Wöchnerinnen und vor allem der Neugeborenen zu verbessern.

Hier zu sein und zu arbeiten ist eine Herausforderung. Aber schön ist vor allem, dass ich schauen kann, wo der Bedarf am größten ist, um dann nachhaltig eine humanitäre Verbesserung zu bewirken.“

Mit Ihrer Spende unterstützen sie unsere Arbeit in Mosambik. Vielen Dank!