Drohnenangriffe in den Nuba-Bergen – eine neue Eskalation der Gewalt im Sudan
Gezielte Drohnenangriffe in den Nuba-Bergen haben Dutzende Menschen getötet und zahlreiche schwer verletzt. Unser Team leistet lebensrettende medizinische Nothilfe.
Am vergangenen Samstag (29.11.2025) kam es nahe unserem Krankenhaus in den sudanesischen Nuba-Bergen zu zwei gezielten Drohnenangriffen auf eine Ausbildungsstätte der sudanesischen Soldaten. Nach aktuellen Informationen wurden dabei mindestens 48 Menschen getötet, darunter 11 Zivilist:innen, ein Kind sowie ein lokaler Mitarbeiter einer NGO, der aktuell noch in unserem Krankenhaus behandelt wird. Sein Zustand ist noch instabil. (Stand: 01.12.25) Die meisten Opfer waren junge Soldaten. Für die Menschen in dieser abgelegenen Region, und damit auch für die humanitäre Arbeit vor Ort, stellt dieses Ereignis einen tiefen Einschnitt dar.
Unser medizinisches Team war unmittelbar nach dem Angriff im Einsatz und versorgte zahlreiche Verletzte, viele davon mit schweren Explosionsverletzungen. Mehrere Patient:innen mussten notoperiert werden, darunter Amputationen, Eingriffe am Brustkorb sowie komplexe Operationen an Bauch und Extremitäten. Trotz der Schwere der Verletzungen konnten alle aufgenommenen Patientinnen stabilisiert werden.
Eine alarmierende Entwicklung im Sudan
Der Einsatz von Drohnen markiert eine äußerst besorgniserregende Entwicklung im seit Jahren andauernden Konflikt im Sudan. Dass diese Waffen nun auch die abgelegenen Nuba-Berge erreichen, zeigt, dass sich die Kriegsführung weiter zuspitzt. Für die Zivilbevölkerung bedeutet das eine deutliche Verschärfung der Gefahren und für die gesamte Region eine noch unberechenbarere Sicherheitslage.
Wir beobachten die Lage engmaschig
Wir stehen in kontinuierlichem Austausch mit unserem Team, um die Situation vor Ort laufend einschätzen zu können. Schnelle Informationen sind entscheidend, um bestmöglich auf weitere Entwicklungen reagieren zu können und gleichzeitig die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten.
Die Provinzen Süd- und Nord-Kordofan (Nuba-Berge) stehen zunehmend unter militärischem Druck. Beide Truppen wurden aus Darfur abgezogen und kämpfen nun in diesen Regionen, was die humanitäre Lage weiter verschärft. Angesichts dieser Entwicklungen ist zu erwarten, dass die Konfliktaktivitäten in den kommenden Wochen zunehmen werden, was noch mehr Menschen in Not bringen und die Zugänglichkeit zu medizinischer Versorgung weiter einschränken könnte.
Unsere Hilfe bleibt unverzichtbar
Dieser Angriff macht einmal mehr deutlich, wie dringend medizinische Versorgung in den Nuba-Bergen benötigt wird. Ausgebildetes Personal, Medikamente und chirurgisches Material sind in solchen Momenten lebensentscheidend. Dank der Unterstützung unserer Spender:innen können wir auch unter diesen extremen Bedingungen Menschenleben retten und medizinische Nothilfe leisten.
