Cap Anamur führt Impfprogramm gegen Masern durch
Seit Ende September verzeichnen wir in unserem Cap Anamur Krankenhaus im Sudan eine zunehmende Zahl an Maserninfektionen. Mit einer sofortigen Impfkampagne haben wir auf diese Entwicklung reagiert. Dem aktuellen Masernausbruch haben wir mit einer Isolation der Erkrankten entgegengewirkt.
Immer wieder kommt es in unseren afrikanischen Projektländern zu vermehrten Ausbrüchen von hochansteckenden Infektionserkrankungen wie Masern, Tuberkulose oder Hepatitis.
Regelmäßige Impfkampagnen beugen hochansteckende Viruserkrankungen vor
Um diesen Erkrankungen entgegenzuwirken führen wir regelmäßig Impfprogramme durch. Diese Maßnahmen sind in unseren Projektländern besonders wichtig, da durch die vorherrschenden Lebensumstände eine Maserninfektion nicht selten tödlich verlaufen kann. Besonders bei ungeimpfte Kleinkinder, die noch dazu mangelernährt sind, kann es zu sehr schweren bis hin zu tödlichen Verläufen kommen.
Die Masernausbrüche nehmen in den letzten zwei Jahren deutlich zu.
Wir konnten in den letzten Jahren durch regelmäßige Impfkampagnen die Zahl der Maserninfektionen deutlich einschränken. Jedoch müssen wir seit zwei Jahren feststellen, dass es zu Impflücken durch Beschränkungen aufgrund der der COVID-19-Pandemie gekommen ist.
In unserem Krankenhaus und Gesundheitsposten in den Nuba Bergen können wir unabhängig von staatlichen Mitteln Impfprogramme durchführen. In vielen Gesundheitseinrichtungen im Sudan, wurden Impfkampagnen im Zuge der Corona-Pandemie ausgesetzt. Diese Entwicklung hatten wir in unserem Krankenhaus nicht. Wir mussten aber feststellen, dass 2021 weniger Patient:innen und besonders Kleinkinder unsere Gesundheitseinrichtungen aufgesucht haben, um sich impfen zu lassen.
Impfprogramm für die Nuba Berge
Um diese Impflücken wieder zu schließen haben wir nach dem aktuellen Masernausbruch Mitte Oktober umgehend Impfungen für Kinder durchgeführt. Nicht nur in unserem Krankenhaus, sondern auch in 12 umliegenden Dörfern, haben wir diese Maßnahme durchgeführt. Denn wir möchten auch die Kinder erreichen, die nicht in unser Krankenhaus kommen können. Insgesamt haben wir 7.000 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren geimpft.
Die Kinder, die in unser Krankenhaus aufgrund einer Maserninfektion eingeliefert wurden, haben diese gut überstanden. In den entlegenen Dörfern, in denen die Krankenversorgung schwieriger ist, ist es leider zu vermehrten Todesfällen gekommen. Daher haben wir uns innerhalb der aktuellen Impfmaßnahme darauf konzentriert, besonders die entlegenen Dörfer aufzusuchen um dort die Immunisierung gegen die hochansteckende Krankheit zu verstärken.