21. Januar 2021 Sudan, Projektberichte

Neue Mutter-Kind-Station für die Nuba-Berge

Seit 1997 betreibt Cap Anamur im Süden des Sudans ein Krankenhaus in Lwere, in den Nuba-Bergen. Dieses Krankenhaus wird von uns baulich wie medizinisch stetig weiterentwickelt. Nun haben wir auf dem Krankenhausgelände eine neue Mutter-Kind-Station errichtet.

Mutter-Kind-Station
Mehr Platz und bessere medizinische Versorgung in der neuen Mutter-Kind-Station

Die bisherige Entbindungsstation bot nicht mehr genug Raum für die anfallenden Behandlungen. Außerdem fehlte eine Trennung in die verschiedenen Behandlungsbereiche. In der neuen Station haben wir daher gesonderte Räume geschaffen. Neben dem Kreissaal ist ein Eingriffsraum entstanden, in dem Kaiserschnitte vorgenommen werden können. Für die etwa 6000 Schwangerschaftsberatungen im Jahr wurde ein eigener Raum geschaffen. Auch die Krankenzimmer, in denen die werdenden Mütter oder Mütter mit Neugeborenen untergebracht werden, sind größer und bieten mehr Platz. Im gesonderten Wartebereich im zentralen Korridor können sich die Patientinnen in Ruhe aufhalten.

Mutter-Kind-Station
25 Betten, drei Untersuchungsplätze, zwei Entbindungsplätze, eine Milchküche und ein chirurgischer Eingriffsraum

Es ist ein licht- und luftdurchlässiger Bau mit 25 Betten, drei Untersuchungsplätzen, zwei Entbindungsplätzen, einer Milchküche und einem chirurgischen Eingriffsraum entstanden. Die Sanitäranlagen wurden großzügig außerhalb der Station errichtet.
Das neue Gebäude bietet den Müttern und Neugeborenen eine verbesserte medizinische Versorgung. Die etwa 30 Geburten und bis zu 600 Schwangerschaftsberatungen im Monat finden nun in einer moderneren und geräumigeren Umgebung statt.

Mutter-Kind-Station
Für die Bauarbeiten bezieht Cap Anamur bewusst die lokale Infrastruktur mit ein

Der Bau der Maternity wurde bereits im April 2019 begonnen. Die Bauarbeiten in den Nuba-Bergen werden sowohl durch die sechsmonatige Regenzeit als auch durch die schwer zugängliche Region bestimmt. Viele Materialien, wie Stahl, Zement oder Bleche mussten über Kenia und Uganda eingeführt werden. Außerdem führten die staatlichen Maßnahmen aufgrund der Corona Pandemie zu einem eingeschränkten Warenverkehr, was unsere Baumaßnahmen direkt beeinflusste.

Bei der Planung hat Cap Anamur jedoch auch so viel wie möglich landesübliche Baumaterialien mit einbezogen. Ziegel, Lehm, Bruchstein, Schotter und Sand sind daher lokal bezogen worden. Die Nutzung der verfügbaren Güter und die Umsetzbarkeit mit lokalen Arbeitskräften schafft eine hohe Identifikation der Menschen vor Ort, mit den Projekten.

Mutter-Kind-Station