Wir schaffen Zugang zur medizinischen Versorgung vor und während der Geburt

In unserem Krankenhaus in der Zentralafrikanischen Republik bieten unsere Hebammen den schwangeren Frauen eine professionelle Geburtsbegleitung.

Cap Anamur entsendet regelmäßig medizinisches Fachpersonal in die Zentralafrikanische Republik.
Im Einsatz als Hebamme in der Zentralafrikanischen Republik

Sarah Albrecht, Hebamme aus Berlin, war sechs Monate für uns in der Zentralafrikanische Republik im Einsatz. Dort hat sie auf der Entbindungsstation unser medizinisches Team unterstützt. Bei ihrer Arbeit hat sie erfahren, wie wichtig die Bereitstellung einer Vor- und Nachsorge für werdende Mütter und Neugeborene vor Ort ist. Denn im Land ist der Zugang zur professionellen Geburtshilfe nicht für alle Frauen gegeben.

In der Zentralafrikanischen Republik herrscht noch immer eine der höchsten Mütter- und Kindersterblichkeitsraten weltweit. Durch die mangelnde medizinische Versorgungssituation, können viele werdende Mütter bei Komplikationen nicht adäquat betreut werden. Die meisten Geburten finden immer noch zu Hause statt, da sich viele Frauen die medizinische Betreuung zudem nicht leisten können.

Cap Anamur verbessert die Gesundheitsversorgung in der Region

Mit unseren beiden Krankenhäusern in der Provinz Bossembélé und Yaloké bieten wir im Umkreis von etwa 150 Kilometern eine gute medizinische Abdeckung für die 150.000 Menschen. Wir behandeln insgesamt rund 77.000 Patient:innen jährlich. Monatlich werden etwa 96 Kinder in den beiden Einrichtungen geboren und von unseren Hebammen versorgt. Wir bieten zudem rund 340 Vorgeburtliche Beratungen jeden Monat an.

Regelmäßig entsenden wir medizinische Fachkräfte, die vor Ort gemeinsam mit ihren lokalen Kolleg:innen die Patient:innen behandeln. In der Geburtsabteilung betreuen unter anderem Hebammen die Mütter und Neugeborenen. Dabei geben sie ihr Wissen an die lokalen Kräfte weiter und führen auch regelmäßig Weiterbildungen durch. Aber auch unsere Projektmitarbeitenden lernen während ihres Einsatzes neue Dinge.

Unsere Projektmitarbeitenden machen ganz neue Erfahrungen im Einsatz

So hat Sarah erfahren, wie die Frauen unter ganz anderen Bedingungen als in Deutschland ihre Schwangerschaft und Geburt durchleben. Meist werden die schwangeren Frauen ohne die uns bekannten medizinischen Möglichkeiten betreut. Zwar nutzen Hebammen in unseren Gesundheitseinrichtungen unter anderem Ultraschallgeräte, um die fetalen Herztöne abzuhören, aber Geburten finden beispielsweise ohne Schmerzmittel statt.
In den sechs Monaten, die Sarah als Hebamme in unserem Krankenhaus gearbeitet hat, hat sie viele Mütter und Säuglinge betreut, die ihre professionelle Hilfe benötigt haben.

So auch die junge Mutter, deren Kind zu früh geboren wurde und aufgrund eines verkrampften Kiefers, nicht trinken konnte. Mit Unterstützung der Hebammen hat sie den Säugling mit einer Spritze ernährt. Nach drei Tagen und unter Mithilfe des medizinischen Personals konnte die Mutter ihr Kind endlich stillen. Sarah hat die Mutter noch häufig wiedergesehen und durfte erleben, wie das Baby jedes Mal wohlgenährter heranwuchs.

Diese Erlebnisse haben Sarah sehr beeindruckt. Zu sehen, wie ein Kind mit einem schweren Start und nur durch professionelle Hilfe, die nicht im ganzen Land gegeben ist, die Chance bekommt heranzuwachsen. Und auch die Tatsache, dass die Frauen selbst lange und schwer passierbare Wege auf sich nehmen, um zur Schwangerschaftsvorsorge oder Geburt ins Krankenhaus zu kommen.

Im Mitarbeitenden-Portrait berichtet Sarah von ihrem Einsatz in der Zentralafrikanischen Republik
Zum Portrait