Mosambik: die medizinische Versorgung verbessern
Das Gesundheitssystem in Mosambik leidet unter einem akuten Mangel an Fachkräften, hygienischen Standards und einer sicheren Wasserversorgung. Cap Anamur leistet in Mosambik daher Hilfe, um die medizinische Versorgung der Menschen zu verbessern.
Wiederaufbau der zerstörten Gesundheitseinrichtungen
Seit 2022 ist Cap Anamur wieder in Mosambik tätig, um die durch terroristische Anschläge zerstörten Gesundheitseinrichtungen in der Provinz Cabo Delgado wieder aufzubauen (News vom 8. August 2022). Seit März 2023 unterstützen wir die wiederaufgebauten Gesundheitseinrichtungen und das Provinzkrankenhaus in Pemba mit entsandten medizinischen Fachkräften (News vom 16. März 2023).
Cap Anamur entsendet medizinische Fachkräfte nach Mosambik
Seit dem 01.06.2023 ist Lukas als Krankenpfleger für uns in Mosambik tätig. Er hat zunächst die Arbeit in den wiederaufgebauten Gesundheitseinrichtungen im Norden des Landes unterstützt. Er hat das medizinische Personal bei den Visiten und Versorgungsuntersuchungen begleitet und sein Fachwissen an die Mitarbeitenden weitergegeben.
Als erneut terroristische Übergriffe in diesen Regionen verzeichnet wurden, hat er seine Arbeit auf das Provinzkrankenhaus in Pemba konzentriert. Dort muss das Personal unter schlechten Bedingungen die Menschen versorgen. Es herrscht ein akuter Mangel an Ärzten und Ärztinnen und die Versorgung mit sauberem Wasser und Medikamenten ist mangelhaft. Cap Anamur hat daher zunächst die Medikamentenversorgung verbessert und die Abläufe, besonders auf der Intensivstation, optimiert.
Unsere Arbeit sorgt dafür, dass die Sterblichkeitsrate deutlich sinkt
Mit dem sogenannten Bedside-Teaching weist Lukas seine Kollegen und Kolleginnen auf der Intensivstation in unterschiedliche Bereiche ein. Er schult sie in der richtigen Applikation von Medikamenten, der Interpretation von Labor- und Vitalparametern, dem Reagieren auf den IST- Zustand der Patient*innen, dem einhalten von hygienischen Grundlagen und dem richtigen Verhalten im Reanimationsfall sowie einer besseren Dokumentation.
Die Wasserversorgung des Krankenhauses sollte mit einem Anschluss an einen neuen Brunnen gewährleistet werden. Leider sind zwei Wasserbohrungen bisher fehlgeschlagen. Daher wird aktuell die Wasserversorgung noch überbrückt. Doch in allen anderen Bereichen hat die Arbeit von Lukas dazu geführt, dass seit einem Jahr die Sterblichkeitsrate auf der Intensivstation deutlich sinkt.
Unsere Hebamme optimiert die Arbeit in der Geburtsabteilung
Neben Lukas ist Anja als Hebamme im Provinzkrankenhaus Pemba tätig. Sie hat während ihrer Einsatzzeit viele Geburtsabläufe optimiert, die hygienischen Bedingungen in der Geburtsabteilung verbessert und die Geburtshelferinnen in wichtigen Bereichen geschult. Zuletzt hat sie eine Weiterbildung zum Thema Erstversorgung und Reanimation von Neugeborenen durchgeführt.
Außerdem hat sie dafür gesorgt, dass eine neue Einheit eingerichtet wird, die ausschließlich zur Erstversorgung der Neugeborenen dient, in der auch Wärmebetten zur Verfügung stehen.
Immer wenn es die Sicherheitslage zulässt, denn immer wieder gibt es terroristische Übergriffe in den nördlichen Regionen, unterstützt unser Team, dort die Arbeit in den wiederaufgebauten Gesundheitseinrichtungen. Hier sorgen wir für Medikamentenlieferungen und unterstützen das Personal bei der Versorgung der Menschen.
Zukünftig wird die Arbeit im Krankenhaus Pemba noch durch die Eröffnung einer neuen Intensivstation und die Unterstützung durch zwei neue Ärzt*innen verbessert. Darüber hinaus wird unsere Hebamme die Versorgung mit Medikamenten in der Geburtsabteilung und die Versorgung der Neugeborenen optimieren.
All diese Maßnahmen führen dazu, dass wir die medizinische Versorgung in der nördlichen Region von Mosambik, wo das Gesundheitswesen durch die jahrelangen terroristischen Angriffe schwer geschädigt wurde, verbessern.