31. Oktober 2023 Bangladesch, Projektberichte

Zugang zu medizinischen Gesundheitseinrichtungen für ältere Frauen schaffen

In Bangladesch gibt es eine Bevölkerungsschicht, die deutlich von absoluter Armut und damit von unzureichender Gesundheitsversorgung betroffen ist: ältere Frauen in ländlichen Regionen. Cap Anamur verbessert daher besonders die medizinische Versorgung dieser Frauen.

Cap Anamur verbessert die medizinische Versorgung besonders von älteren Frauen, die von absoluter Armut betroffen sind.

Gastbeitrag von Sophie Kellner

Bangladesch kann auf eine bemerkenswerte Geschichte der Armutsbekämpfung und Entwicklung zurückblicken

Von einem der ärmsten Länder bei seiner Entstehung 1971 erreichte Bangladesch 2015 den Status eines Landes mit mittlerem Einkommen. Es ist auf dem besten Weg, im Jahr 2026 von der Liste der am wenigsten entwickelten Länder der Vereinten Nationen gestrichen zu werden. Die Armut ging von 11,8 Prozent im Jahr 2010 auf 5,0 Prozent im Jahr 2022 zurück. Außerdem haben sich die Ergebnisse der menschlichen Entwicklung in vielen Bereichen verbessert. Erhebungen des Welternährungsprogramms (WFP) ergaben, dass im Dezember 2022 12% der Bevölkerung von Ernährungsunsicherheit betroffen waren, eine Verbesserung gegenüber den im Juli gemeldeten 29%.

In Bangladesch schafft Cap Anamur den Zugang zu medizinischen Gesundheitseinrichtungen, besonders für die ärmere Bevölkerung
Deutliche Ungleichheiten innerhalb des Landes

Trotz dieser Fortschritte gibt es Ungleichheiten innerhalb des Landes: zum einen zwischen den ländlichen und städtischen Regionen, zum anderen zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen. Ernüchternd ist, dass die Gleichstellung der Geschlechter ein Bereich ist, in dem Bangladesch weiterhin erheblichen Spielraum für Verbesserungen hat. Ein genauerer Blick auf den Gender Development Index – ein Maß für die Ungleichheiten beim Index für menschliche Entwicklung nach Geschlecht – zeigt deutliche Ergebnisse. Frauen liegen bei der Bildung und dem Pro-Kopf-Einkommen zurück.

In Bangaldesch sind besonders ältere Frauen von absoluter Armut betroffen. Daher kümmert sich Cap Anamur verstärkt um diese Bevölkerungsgruppe.
Altersarmut in Bangladesch – weltweit die drittgrößte Zahl an armen älteren Menschen

Die Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung des Landes ist laut mehreren aktuellen Studien besonders für ältere, auf dem Land lebende Frauen spürbar. Bangladesch hat weltweit die drittgrößte Zahl armer älterer Menschen und 73 % von ihnen leben in ländlichen Gebieten. In den ländlichen Regionen des Landes leben mehr ältere Menschen in Armut, es mangelt an sozialer Unterstützung und Zugang zu medizinischen Gesundheitsdiensten. Die fehlende Anerkennung der Frauen und die Machtunterschiede zwischen den Geschlechtern untermauern diese erschwerten Bedingungen für ältere Frauen.

In den Studien wird der Zugang zur Gesundheitsversorgung für ältere Frauen auf dem Land als „sozial bedingt“ beschrieben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass politische Lösungen zur Förderung von Präventionsmaßnahmen und Behandlungen z.B. durch die Stärkung lokaler Kliniken benötigt werden. Zudem sind kontinuierliche Gesundheitserziehung und -schulung des Personals und der älteren Frauen erforderlich. Es bedarf eines angemessenen Unterstützungssystems, um auch älteren Frauen den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Cap Anamur verbessert die medizinische Versorgung besonders von älteren Frauen, die von absoluter Armut betroffen sind.
Cap Anamur schafft den Zugang zu medizinischen Einrichtungen für ärmere Frauen in ländlichen Regionen

In den von Cap Anamur unterstützen Krankenhäusern in Bangladesch werden mittellose Patient:innen kostenlos behandelt, wodurch wir auch den ärmsten Menschen in der Region einen Zugang zu medizinischer Versorgung gewährleisten. Vor allem für die stark benachteiligten Frauen bildet dieses Angebot eine seltene Chance auf eine adäquate medizinische Versorgung.

Durch unsere Arbeit können wir besonders den von Armut betroffenen Frauen einen hochwertigen Gesundheitsdienst bereitstellen.