24. April 2023 Sudan, Projektberichte

Cap Anamur Geschäftsführer reist in den Sudan

„Wir müssen unter den aktuellen Bedingungen im Sudan unsere Arbeit in den Nuba Bergen noch weiter festigen. Mit unseren medizinischen Einrichtungen sind wir auch weiterhin für die Menschen im Sudan da“, erklärt Bernd Göken am 24.04. kurz vor seiner Projektreise in den Sudan.

Cap Anamur betreibt seit 1997 ein Krankenhaus im Sudan, in den Nuba Bergen.
Cap Anamur leistet seit über 25 Jahren medizinische Versorgung in den Nuba Bergen

Bernd Göken, Geschäftsführer von Cap Anamur / Deutsche Not-Ärzte e.V. ist am 24. April zu einem Projektbesuch in den Sudan aufgebrochen. Ziel seines Besuchs ist das Krankenhaus in den Nuba Bergen, das Cap Anamur seit 1997 betreibt.

Diese Reise ist schon seit Wochen geplant und findet trotz der aktuellen Kämpfe zwischen den sudanesischen Machthabern, statt.
„Wir stufen die Situation in den Nuba Bergen aktuell als sicher ein, daher findet mein Projektbesuch, wie geplant statt.“

Bernd Göken kennt den Sudan seit über 20 Jahren. Er hat den Betrieb des Krankenhauses von Cap Anamur in den Nuba Bergen seit 1999 mitbetreut. Damals herrschte bereits ein blutiger Bürgerkrieg, der bis heute nicht ganz beigelegt wurde, da bisher kein verbindlicher Friedensvertrag unterzeichnet wurde.

Bernd Göken, Geschäftsführer von Cap Anamur bei seiner Projektreise in den Sudan 2018.
Bernd Göken, Geschäftsführer von Cap Anamur bei seiner Projektreise in den Sudan 2018.
Die Arbeit von Cap Anamur im Sudan findet schon immer unter schwierigen Bedingungen statt

In den 25 Jahren, die Cap Anamur schon im Sudan tätig ist, fanden immer wieder bewaffnete Auseinandersetzungen statt. Vereinzelt mussten die Projektmitarbeitenden vor Luftangriffen in Sicherheit gebracht werden. In den letzten Jahren ist die Situation in den Nuba Bergen jedoch ruhiger.  2018/19 fanden die letzten Angriffe in der Region statt.

Die Projektreise findet zur Einschätzung der Lage und zum persönlichen Austausch mit den entsandten Projektmitarbeitenden statt

Bernd Göken hat trotz der aktuellen Kämpfe, die Reise in den Sudan angetreten. Ihm ist es besonders wichtig, mit dem deutschen Team vor Ort, bestehend aus Ärzten und Ärztinnen, Krankenpflegekräften und einem Techniker, persönlich zu sprechen.

Außerdem bringt der Cap Anamur Geschäftsführer dringend benötigte Medikamente und Material für den Krankenhausbetrieb mit.

Darüber hinaus steht ein Treffen mit dem Befehlshaber der SPLMA (Sudans people´s Liberation Movement/Army-North), Abdel Aziz Al Hilu, an.

Mit Abdel Aziz pflegt Cap Anamur einen wichtigen Austausch um über die aktuelle politische Lage, Sicherheitsfragen und die neuesten Entwicklungen in der Region auf dem neuesten Stand zu sein. Bereits bei früheren Projektbesuchen hat Bernd Göken sich mit dem SPLMA-Führer getroffen.

Bei dem anstehenden Treffen werden auch die Folgen des aktuellen Konflikts besprochen, die dieser auf die Situation in den Nuba Bergen haben wird.

„Wir rechnen aufgrund der aktuellen Situation im Sudan mit einer zunehmenden Zahl an Binnengeflüchteten, die vor den Kämpfen in der Hauptstadt Karthum in die Nuba Berge fliehen werden. Daher ist es wichtig, dass wir die medizinisch Versorgung in den Nuba Bergen weiter aufrechthalten.“

Bernd Göken bei einem Treffen mit Abdel Aziz Al Hilu, bei seinem Projektbesuch 2018.