Cap Anamur Nothilfe in der Ukraine – Aktionsradius bis nach Kiew erweitert
Unsere Nothilfe in der Ukraine hat sich zunächst auf die südliche Region rund um die Stadt Novoselyzja konzentriert. Dort versorgen wir seit Mitte März die regionalen Krankenhäuser im Umkreis von 200 Kilometern mit medizinischen Verbrauchsgütern. Seit vergangener Woche haben wir nun unseren Aktionsradius bis in das 500 Kilometer entfernte Kiew ausgedehnt.
Kleintransporte in die umkämpften Gebiete
Unsere Nothilfe organisieren wir in enger Absprache mit den Stadtverwaltungen der ukrainischen Bezirke. In den vergangenen Wochen ist ein enges Netzwerk zwischen den Bürgermeisterbüros des Landes entstanden, das uns ermöglichte, unsere Hilfe auf weitere Regionen auszudehnen. In unserem Zentrallager in Novoselyzja werden die benötigten Güter entsprechend der Bedarfslisten zusammengestellt und für den Transport vorbereitet. Die Hilfsgüter werden aus Sicherheitsgründen mit Kleintransportern in die betroffenen Gebiete gebracht. Bisher konnten die folgenden Standorte angefahren werden: Kiew (3 Transporte), Borsna, Mariupol, Mykolajiw, Tschernihiw und Charkiw.
Drei Tonnen Hilfsgüter für Kiew
Ende März haben wir zudem eine große Lieferung dringend benötigter Lebensmittel nach Kiew gebracht. Die Versorgungslage der ukrainischen Hauptstadt wird von Tag zu Tag katastrophaler. Unter den drei Tonnen Lebensmitteln waren Reis, Mehl, Grieß und Öl.
Chirurgische Material für das Regionalkrankenhaus in Wassylkiw
Auch mit der Stadtverwaltung der 30 Kilometer südlich von Kiew liegenden Stadt Wassylkiw haben wir einen engen Kontakt aufgebaut. Nach einem Online-Meeting mit der lokalen Bürgermeisterin wurde ein erweiterter Transport mit chirurgischem Materialien für das Regionalkrankenhaus organisiert. Neben Dauermedikamenten wie Insulin, Kreislaufmedikamenten oder Schilddrüsen Langzeitmedikamente war auch eine große Menge an Verbandsmaterial und Antibiotika-Sirup für Kinder in der Lieferung. Auf Schleichwegen haben wir in Kleintransportern den Weg nach Wassylkiw unternommen, da größere Transportfahrzeuge bei der aktuellen Sicherheitslage zu riskant gewesen wären. Die Stadt steht unter regelmäßigem Raketenangriff und die Zahl an zivilen Opfern nimmt ständig zu. Mit unserer Hilfe tragen wir dazu bei, dass die medizinische Infrastruktur auch in dieser Stadt aufrechterhalten werden kann.