Wiederaufbauhilfe für die Erdbebenopfer in Afghanistan geht voran
Das Erdbeben vom 7. Oktober 2023 in Afghanistan hat einige ländliche Regionen der Provinz Herat nahezu völlig zerstört. Mehr als 1400 Menschen haben dabei ihr Leben verloren. Cap Anamur leistet in der Region Wiederaufbauhilfe.
Nach dem Erdbeben glich die afghanische Region im Bezirk Zindajan einem Trümmerfeld. Die meist aus Lehm gebauten Häuser waren bei den Beben der Stärke 6,3 in sich zusammengefallen. Viele Menschen wurden unter den eingestürzten Häusern begraben. Wir haben mit unserem medizinischen Team aus Herat unmittelbar Nothilfe geleistete und Hilfsgüter für die Betroffenen bereitgestellt (lesen sie mehr dazu in unserer News vom 09.10.2023)
Durch das Erdbeben haben die Menschen im betroffenen Gebiet alles verloren
Auch schon vor dem Beben herrschte in der Region eine katastrophale Versorgungslage. Eine funktionierende Infrastruktur war gewissermaßen nicht vorhanden. Es gab keine Stromversorgung und kein Zugang zu sauberem Trinkwasser. Immer wieder langanhaltende Dürren in den vergangenen Jahren haben die Menschen, die hauptsächliche von der Ziegen- und Schafzucht, sowie den spärlichen Erträgen landwirtschaftlicher Nutzung leben, an den Rand der Existenz gebracht. Nun sind die meisten Familien noch dazu obdachlos.
Wiederaufbauhilfe für die zerstörte Region
Nach der unmittelbaren Nothilfe haben wir sofort mit der Planung des Wiederaufbaus der Wohnhäuser begonnen, da der Winter kurz bevorstand. Die Beschaffung des Baumaterials war in Kürze organisiert. Doch konnte mit dem Bau der Häuser nicht unmittelbar begonnen werden.
Nachdem alle bürokratischen Hürden gemeistert wurden und die Wetterverhältnisse sich insofern gebessert haben, dass Transportwege befahrbar und der Boden aufgetaut sind, haben wir mit dem Bau von insgesamt 30 geplanten Wohnhäusern begonnen. Es handelt sich um Zwei-Zimmer-Wohnungen mit Flur, Bad und Küche.
Es entstehen solide und erdbebensichere Wohnhäuser
Die Häuser werden nach den Vorgaben der Regierung gebaut, um eine einheitliche Hilfe zu garantieren. Statt des üblichen Lehmbaus werden Ziegel verwendet und es wird auf eine solide und erbebensichere Bauweise geachtet.
Nach der Fertigstellung werden die Häuser an die offiziell registrierten Erdbebenopfer-Familien übergeben. Viele Dorfbewohner helfen bei den Bauarbeiten mit, ihre Entlohnung soll ihnen als zusätzliche Hilfe durch die finanzielle Notlage helfen.
Cap Anamur leistet langfristige Hilfe
In den über 20 Jahren, die Cap Anamur bereits in Afghanistan tätig ist, haben wir mit dem Bau von 35 Schulen und 4 Krankenhäuser Strukturen errichtet, die die Bevölkerung langfristig nutzen kann.
Da es in Afghanistan häufig zu Erdbeben kommt, wurden unsere Baumaßnahmen immer erdbebensicher umgesetzt. Auch das von uns 2012 in der betroffenen Region errichtete Gesundheitszentrum hat das Beben vom Oktober 2023 überstanden. Dort wurden auch viele der Verletzten unmittelbar medizinisch versorgt.
Nach dem Erdbeben von 2023 haben wir mit den Wiederaufbaumaßnahmen erneut eine langfristige Hilfe für die betroffenen Bevölkerung angeschoben. Denn es ist uns wichtig, dass wir neben Soforthilfemaßnahmen kontinuierliche Hilfe in unseren Projektländern leisten. Diese ist effektiver und hilft den Betroffenen wirkungsvoller.